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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 315
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findet sich änderst, und euer Stabhalter hat halt zu Wien lauter Lügen
vorgebracht10."

Kückh erreichte, daß das kaiserliche Verbot, den Kanalbau fortzusetzen, am
9. und 10. August 1750 aufgehoben wurde.

Noch vor Eintreffen dieser Nachricht begann die Kompagnie wieder mit dem
Abflößen des Holzes, das hochaufgeschichtete Brennholz sei nämlich ,,in den
Bach gestürzt." Die Maßnahme brachte nun die Volksseele in den drei Rench-
talgemeinden zum Aufruhr.

Der Waldulmer Pfarrer, Franziskus Antonius Glöckler, hielt in den Gemeinden
Renchen, Ulm und Waldulm flammende Reden gegen den Kanalbau. Er
vertrat dabei die Meinung, sicher nicht grundlos, daß wenn das so weitergehe,
und das Holz auf dem Kanal um einen Spottpreis verkauft werde, die Zeit
komme, wo arme Leute das Holz pfundweis kaufen müßten. Außerdem werde
durch das Fällen der Eichen die Eichelmast ruiniert. Bezüglich des Maiwaldes
vertrat Glöckler die Meinung, daß dieser von der Gräfin Uta von Schauenburg
den Vorfahren der angrenzenden Gemeinden geschenkt worden sei, damit
die Bürger ihr Holz, und wie es im Waldbrief hieß: ,,. . .die Witwen und
Waisen ihren Trost daraus hätten . . .""

Es gelang ihm einen richtigen Volksaufstand zu inszenieren, so daß eines
Nachts die Bewohner der drei Gemeinden, etwa 3 000 Mann mit Äxten,

Der Kückhsche Kanal

Zeichnung von Franz Josef von Weis zu Neuenburg vom 20. April 1777 (GLA
H Freisten 6)

Der Kanal begann an der Brücke (Schmierbrücke) über den Feldbach (Acher)
unterhalb von Fautenbach, wo auf einem Holzplatz das auf der Acher geflößte
Holz gelagert wurde. Von hier zog er geradlinig nach Neufreistett durch den
Maiwald. Die,,unzufriedenen"Bauern warfen ein Stück von etwa 200 m vom
Beginn an zu; außerdem zerstörten sie die in den Kanal eingebauten 11 hölzernen
Schleusen. Damit war das Flößen unmöglich geworden.

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