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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 322
(PDF, 109 MB)
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Rohan der dritte Teil einer Plantation, die er schon bei Lebzeiten seiner Nichte vermacht
hat, wie das Inventar vermerkt.

Geld, Gold und Münzen

In dem Vorrat baren Geldes (24 Louisdors, 9 Dukaten, 40 Gulden in kleiner Münze und
1352 Livres 19 Sous in französischen Talern) lag auch „ein Stuck reinen Goldes wiegt
ein halb Pfund und 5 Quintchen".

Eine Sammlung goldener und silberner Gedächtnismünzen galt Ereignissen vorwiegend
der jüngeren französischen Geschichte, so der Feier des „ersten Jubeljahrs" (1781) der
Stadt Straßburg unter französischer Regierung, dem Geburtstag des Dauphins 1782,
der Vermählung Ludwigs „mit Antoinetten von Oestreich", aber auch der Krönung
Ludwigs XIV. im Jahr 1654 und dem Teschener Frieden. 51 Silbermedaillen stellten berühmte
Franzosen vor. Es fanden sich auchnl86 Spielmünzen mit dem Rohan-Wappen
und dem Bildnis des Kardinals Konstantin Rohan ebenso wie 13 Kupfermünzen, „wovon
ein Theil bei Herkulanum ausgegraben worden sein sollen".

Kleinodien

Unter dem Titel ,,Kleinodien und Silberwerck" finden sich Objekte, deren Nennung
das Herz des Sammlers oder Händlers höher schlagen läßt. Davon war augenblicklich
allerdings Silbergeschirr im Wert von 2777 Gulden versetzt; der Rest wurde aber noch
auf 3625 fl (Gulden) 9 ß (Schilling) geschätzt. Ein großes, mit „grosen gelben Diamanten
beseztes" Pektoral (Brustkreuz) war 660 fl wert, ein kleineres nur 66 fl, obwohl es
ein Partikel des hl. Kreuzes enthielt. 26 goldene Ringe trugen in Stein gegrabene Bildnisse
Jesu Christi, weibliche und männliche Porträts, einen Pallas-Kopf, das Porträt
seines Vorgängers Armand Gaston und „von einem alten Kaiser", Email-Gemälde,
„gemalte Augen", schwarze Granaten, Amethyste, Rosetten aus kleinen Diamanten,
Rubine, blaue, violette, petrifizierte Steine, in Elfenbein gearbeitete „Landschäftchen"
und Devisen. Von mehreren, teils diamantenverzierten goldenen Repetieruhren befand
sich eine, von „kleinen Rosetten entouriert", in einem großen goldenen, mit getriebener
Arbeit verzierten Stockknopf. Goldene und kristallene persönliche Petschaften fehlen
nicht. Goldene Tabatieren trugen Miniaturgemälde („verschiedene Herrschaften
des Höchstseligen vorstellend") oder die Porträts Ludwig XVI. und der Prinzessin
Charlotte oder das bewußte „Grabmal des Marschalls von Turenne zu Saspach". Eine
Bonbonniere aus „geschmolzenem Horn" trug ein Gemälde des Kiosks vor seinem Zaberner
Schloß. Eine „Chinesische mit Massiv Gold eingelegte Porzellanene Tasse in einem
Futerale" war 60 fl wert, eine „silberne Laterne von Gothischer Arbeit" 5 fl 5 ß.
Dann gab es ein Muttergottesbild in Korallen, ein Miniaturporträt des „berufenen
P. Joseph", silberne Sporen, Schuhschnallen, vollständige, 31 Pfund schwere silberne
Bestecke, dazugehörige „2 Stuck Silber- und Vergoldete Cadenats de Ceremonie" (750
fl), Butterschäufelchen, „Marckzieher", eine Chocolatiere, einen „Rosenkranz mit
verschiedenen Miniatur Gemälden, welchen Papst Pius der 6 te dem Höchstseligen verehrt
hat", Leuchter, Lichtschirme, Fingerhüte, Ohrringe, eine silberne Nachtlampe
und vieles andere mehr.

Liturgische Gewänder

Genau aufgeführt sind alle,,Kirchen-Ornamenten", die zuletzt in Euenheim den geistlichen
Funktionen des Verblichenen gedient haben, alle Meßgewänder und liturgischen

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