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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 409
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Großherzogtums Baden zwei Waldteile an das Forstrevier Allerheiligen angeschlossen
, die aus dem Bosensteinischen Erbe stammten2". Es handelte sich
um einen oberhalb des Blöcherecks am Kriesbaumkopf auf Gemarkung Ottenhofen
liegenden Wald mit einer Fläche von 8 ha, die dem Kriesenhöfer
Wald zugeschlagen wurde, und um einen Wald am Nordhang des „Karlsruher
Grates", ebenfalls auf Gemarkung Ottenhofen mit einer Fläche von 20 ha.
Dieser Wald, der heute noch die Bezeichnung ,,Bosenstein" trägt, bildete zunächst
einen eigenen vom Allerheiligenwald getrennten Distrikt, der der For-
stei Allerheiligen zur Verwaltung übergeben wurde.

Nach Klärung der Rechtsverhältnisse im Streitwald und nach seiner Aufteilung
im Jahre 1813 an 6 Gemeinden und das badische Domänenärar erhielt
dieses 31,7 ha, die dem Allerheiligenwald zugeschlagen wurden21. Danach
bleibt das Revier in seiner Ausdehnung viele Jahre unverändert und konnte
ungestört durch Neuerwerbungen und Angliederungen bewirtschaftet werden.
Es entsteht der Eindruck, daß die großherzogliche Forstverwaltung an einer
Vergrößerung des bisherigen Domänenwaldbesitzes nicht interessiert war. Sie
mußte zunächst darauf bedacht sein, die sich aus der Säkularisation und den
bisherigen Angliederungen von Wald sich zwangsläufig ergebenden Aufgaben
, wie Aufforstungen, Bestandspflege, Holzeinschlag und Wegebau zu bewältigen
. Weder aus finanziellen, noch aus personellen Gründen wäre zu dieser
Zeit eine weitere Vergrößerung des großherzoglichen Waldbesitzes in diesen
ungünstigen und abgelegenen Lagen des Schwarzwalds sinnvoll gewesen,
zumal es vor allem an Fachleuten zur Beaufsichtigung und Bewirtschaftung
fehlte.

In der ersten Zeit wurden dem neuen Revierförster- Dienststelle Allerheiligen,
die im ehemaligen Kloster untergebracht und mit einem Revierförster besetzt
war, 2 Waldhüter zugeteilt, von denen der eine in Lierbach, vielleicht im ehemaligen
Meierhof, der andere im Unterwasser im Griesenhof saß. Außerdem
stand dem ersten bekannten badischen Revierförster Brenneisen in Allerheiligen
zumindest ein Beyförster für seine umfangreichen Aufgaben zu.

Der Kauf des Acherner Stadtwaldes am Sohlberg

Erst wieder 1832 sind die nächsten Erwerbungen von angrenzenden Waldungen
zu verzeichnen, als die Stadt Achern den 1818 von den Gemeinden Renchen
und Wagshurst aus dem Streitwalderbe erworbenen Wald „Wasak22,
nördlich vom Eselsbrunnen am Sohlberg an das Bad. Domänenärar verkauf-
te2\ Die Stadt war nach wenigen Jahren von dem Erwerb enttäuscht, da der
Wald zu wenig schlagbares Holz enthielt und eine Rendite in absehbarer Zeit
nicht zu erwarten war. Außerdem mangelte es an Holzabfuhrwegen und es
gab im Achertal Schwierigkeiten mit der Flößerei. Mit Zustimmung der Bürgerschaft
ging der Wald um 8000 Gulden an das Domänenärar über und wurde
dem Revier Allerheiligen angeschlossen.

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