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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 415
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feld genutzt wurde. Dieses Weidfeld, ursprünglich bosensteinisch, das seit
1812 dem in bäuerlichem Besitz befindlichen Schloßhof zugehört, mußte wegen
finanzieller Schwierigkeiten des Eigentümers Michael Käshammer an den
Fiskus verkauft werden und wurde danach zu Eichenschälwald aufgeforstet.
Heute ist der Eichkopf Nadelwald mit schönen Tannen, Lärchen und Douglasien
, die auf gutem Boden stocken.

Den Waldbauern außerhalb des ehemals Bosensteinischen Gebietes zwischen
Unterwasserbach und dem Hubersloch, die vor der Entstehung der Gemeinde
Ottenhofen zu den Gemeinden Kappelrodeck und Waldulm gehörten, ging es
wirtschaftlich besser. Es kam zu keinen Waldverkäufen. Lediglich eine Waldparzelle
am Sohlberg (Zeferers Wald) wurde an den Staat verkauft, da für den
Eigentümer, einen Waldbauern aus Lautenbach die Bewirtschaftung des für
ihn weitabliegenden Waldes zu aufwendig und zu umständlich war.

Ähnlich war es mit den beiden Streitwaldanteilen der Gemeinden Tiergarten
mit 4,5 und Erlach mit 5,3 ha, die seit der Aufteilung des Streitwaldes im Jahre
1812 für die weitentfernten Gemeinden mehr zur Last als von Nutzen waren
.

1855 verkaufte die Gemeinde Tiergarten ihre Parzelle um 1500 Gulden an den
Staat, da der 30jährige Fichtenwald für die nächsten Jahrzehnte keinen Nutzen
versprach und die Bewirtschaftung durch einen ortsfremden Forstbeamten
zu große Kosten verursachte. Die Gemeinde Erlach tauschte, um die Kosten
der Aufforstung zu sparen, 1871 die kahlgeschlagene Fläche gegen ein do-
mänenärarisches Wiesengrundstück auf ihrer Gemarkung, das für sie einen
ungleich höheren Wert hatte.

Die Erwerbungen jenseits des Sohlbergs29

Im Lierbachtal war der Hirschbachhof der einzige durch Rodung im Allerheiligenwald
entstandene und bis 1807 bestehende ehemalige Meierhof des Klosters
. Trotz der nach damaligen Erkenntnissen guten Ausstattung des Hofes
mit Ackerland, Wiesen und Wald ließ sich der Hof in seiner abgelegenen und
ungünstigen Lage nicht halten und mußte 1861 zu 18700 fl an den Staat verkauft
werden. Ein Teil des landwirtschaftlichen Geländes wurde sofort, der
größte Teil erst nach dem 2. Weltkrieg aufgeforstet. Das Hofgebäude wurde
noch bis 1932 als Forstwartgebäude benützt und ist danach abgebrochen worden
.

Auch die nach der Säkularisation dem reprivatisierten Meierhof im Lierbachtal
(heute Gastwirtschaft) zur Waldweide überlassenen Grundstücke, (nach
dem seinerzeitigen HofinhaberTrayersgut" genannt), kamen 1841 und 1867
wieder an den Allerheiligenwald zurück, so daß dieser im Lierbachtal wieder
seine im 12. Jahrhundert festgelegten südlichen Grenzen hatte.

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