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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 430
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trotz aller Liebe und Verehrung für den Mann den hohen Wert seiner Arbeiten
in vollem Umfang zu erkennen noch nicht imstande war6".

1808 bezog er die Universität Heidelberg, um Rechtswissenschaft zu studieren
. Doch kehrte er 1809 wegen der allzu vielen Ablenkungen der teuren Stadt
nach Freiburg zurück und widmete sich nun mit Eifer seinem Studium. Sein
Berufsziel war, als Jurist in den badischen Staatsdienst zu treten. Nun war

1809 in Baden der Code Napoleon mit einigen Zusätzen als Landrecht eingeführt
worden. In der Annahme, daß in Bälde auch die andern napoleonischen
Gesetze in Baden folgen würden, beschloß er, die von Napoleon in Straßburg
errichtete Rechtsakademie zu besuchen, um für den kommenden Beruf gut
vorbereitet zu sein. Außerdem arbeitete er damals als Übersetzer auf der Polizeisektion
des Straßburger Rathauses und gewann damit einen Einblick in die
französische Verwaltung und ihre Geschäfte. Nachdem er alle Disziplinen der
Rechtswissenschaft gehört hatte, beschloß er, sich zur Kandidatenprüfung zu
melden. Sie legte er 1811 vor dem Oberhofgericht in Rastatt ab7.

Anschließend mußte Peter gemäß den Ausbildungsvorschriften zwei Jahre an
einer Dienststelle des Landes tätig sein, um sich mit den Aufgaben seines
künftigen Berufes vertraut zu machen. Dieser Vorbereitungsdienst, den er in
Oberkirch und Endingen ableistete, erlitt 1814 eine Unterbrechung, denn Peter
meldete sich 1814 freiwillig zum Kampf gegen Napoleon und nahm als
Leutnant des VI. Landwehrbataillons am Feldzug im Elsaß teil, nach dessen
Beendigung er zum Premierleutnant befördert wurde. Erneut wurde er 1815
eingezogen und wiederum im Elsaß eingesetzt, als Napoleon Elba verlassen
hatte und der Krieg wiederum begann. Nach Kriegsschluß schied er als Stabskapitän
aus dem Heeresdienst aus8.

Im Staatsdienst

Im Sommer 1818 wurde Peter als besoldeter Praktikant beim Bezirksamt
Achern angestellt. Dieses bestätigte ihm, „daß er sich als ein äußerst tätiger,
wissenschaftlicher und unwandelbar rechtschaffener Mann ausgewiesen habe
und daß er ferner seiner theoretischen und praktischen Kenntnisse, verbunden
mit einer sehr reinen Urteilskraft und Ordnungsliebe in Geschäften jeder Anstellung
im juristischen Fach bei einer unteren Stelle Ehre machen würde9."
1819 wurde er dem Oberamt Offenburg als Amtsassessor zugewiesen und dort
1822 zum Amtmann befördert, da er nach dem Urteil des Direktoriums des
Kinzigkreises sich als „ein fähiger, fleißiger und überhaupt solider Geschäftsmann
bewährt habe10." In Offenburg verheiratete er sich 1823 mit Maria Theresia
Kirn, der Tochter des Kreisdirektors Emmerich Wilhelm Kirn und seiner
Gattin Maria Magdalena, geborene Kappler. Sie gebar ihm 3 Kinder, einen
Sohn und zwei Mädchen. Das älteste Mädchen hieß Emma.

1825 wurde er als Bezirksamtmann nach Weinheim versetzt. Als er im folgenden
Jahr um seine Beförderung zum Oberamtmann nachsuchte, erinnerte er

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