Freiburger historische Bestände - digital

Achern um 1840. Lithographie von P. Wagner, Karlsruhe

in seinem Schreiben vom 6. 12. 1826 an Großherzog Ludwig an „all die Mühen
und Bitterkeiten des Dienstes, daß er sich aber reichlich belohnt fühle,
wenn ihm wieder ein Zeichen der Huld seines allergnädigsten Herrn, dem meine
Kräfte und Leben angehören, zuteil werde11." Nach zwei Jahren übernahm
er als Oberamtmann, das Bezirksamt Mosbach, wo er großes Ansehen gewann
, als er eine Gemeinde beim Eisgang des Neckars und eine andere bei einer
Feuersbrunst durch umsichtige und tatkräftige Hilfe vor größerem Schaden
bewahrte12.

Veranlaßt durch die vorzüglichen Beurteilungen, aber auch durch die geschmeidige
Empfehlung seiner selbst, berief ihn die Regierung 1830, obwohl
erst 41 Jahre alt, als Rat in das Ministerium des Innern13.

Das Jahr 1830 brachte viel Unruhe in das politische Leben. Die Julirevolution
in Frankreich stürzte den letzten Bourbonenkönig Karl X. und brachte den
Sieg des liberalen Bürgertums.

In Baden bestieg in diesem Jahr nach dem Tod des Großherzogs Ludwig
Großherzog Leopold (1830—1852) den Thron. Wegen seines schlichten und
einfachen Wesens fand er bald große Zuneigung im Volke. Kurz nach seinem
Regierungsantritt berief er den aus Prechtal stammenden Juristen Ludwig Georg
Winter (1778—1838), einen fortschrittlichen, tatkräftigen Staatsmann,

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