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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 459
(PDF, 109 MB)
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die kleineren, von Nebenerwerbsbauern bewirtschafteten Betriebe. Warum,
das zeigt wiederum das Beispiel der Tabakbauern am anschaulichsten.

Durch den Verfall der Rohtabakpreise und den Rückgang der Zigarrennachfrage
infolge der Weltwirtschaftskrise wurde die gesamte Tabakindustrie Badens
Anfang 1931 stillgelegt. In den Hauptzentren der Tabakindustrie Badens
gab es Gemeinden, in denen bis zu einem Drittel der Einwohnerschaft arbeitslos
war. Hier wird zum ersten Mal deutlich, daß die Nebenerwerbslandwirte
von der Krise doppelt betroffen wurden.

Durchgeführte Zwangsversteigerungen land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke
in Baden

Betriebsgröße

Jahr

Anzahl

Belastung

in ha





pro ha in RM



1931

101

8369

unter 2 ha

1932

123

7783



1933

16

5313



1931

20

4293

2 bis unter 5

1932

41

3711



1933

7

4864



1931

18

5988

5 bis unter 20

1932

39

2625



1933

3

3158



1931

6

1380

20 bis unter 50

1932

8

1227



1933

2

515

TAB. 4

Quelle: Stat. Jahrbuch für das Land Baden von 1933

Die Agrarkrise betraf auch den Weinbau. Bereits 1926 sprach man von einer
„Winzernot". Absatzkrise, hoher Steuerdruck, mangelhafte Vermarktung
sowie billige Importe aus benachbarten Weinländern stellten die Weinbauern
in der Ortenau vor nahezu unlösbare Probleme. Die Idee eines Genossenschaftszusammenschlusses
setzte sich in den 20er und 30er Jahren erst langsam
durch. Die Gründung der Rammersweirer Winzergenossenschaft erfolgte
im Jahr 1924. Da der Weinbau zu einer immer teurer werdenden Angelegenheit
geworden war und Aufzucht, Verarbeitung und Vermarktung den einzelnen
Winzer mehr und mehr überforderten, ging man nach und nach zu einer
Errichtung von Weinkellern über. Den Höhepunkt stellte die Errichtung eines
großen Winzerkellers im Jahr 1931 dar10-

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s


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