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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 467
(PDF, 109 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0467
400 Jahre Kur in Bad Peterstal-Griesbach

Bernhard Huber

In den Jahren 1984 und 1985 wurde in Bad Peterstal-Griesbach das 400jährige
Kurjubiläum gefeiert. 1584 wurden die beiden Bäder erstmals von dem Arzt
Theodor von Bergzabern, der sich Tabernaemontanus nannte, in seinem
Werk „New Wasserschatz" beschrieben. „Das ist von Allen heylsamen Metallischen
Minerischen Bädern und Wassern, Sonderlich aber von den newen
erfundenen Sawerbrunnen zu Langenschwalbach. . . und im Schwartzwald in
dem löblichen Stifft Strassburg im S. Petersthal und der Greißbach ..."

Wann die Quellen entdeckt wurden, seit wann Badegäste kamen, um ihre heilsame
Kraft zu erfahren, ist unbekannt. Doch wurde 1607 in der Peterskapelle
in Peterstal auf einem Pergamenttäfelchen ein Gebet gefunden, das vermutlich
in den Anfang des 14. Jahrhunderts zurückreicht. Darin dankt der Beter
Gott für den besonderen Segen der Quellen. Mithin ist anzunehmen, daß sie
schon im späten Mittelalter bekannt waren. Ihre Entwicklung wurde vor allem
durch die Landesherren des Renchtals gefördert, die Bischöfe von Straßburg
(bis 1803), und der Aufstieg hielt an, als das Renchtal als Pfandschaft den
Herzögen von Württemberg gehörte (1604—1634 und 1649—1664).

Der Straßburger Bischof, der sich große Verdienste um die Renchtalbäder erworben
hat, war Johann von Manderscheid (1569—1592). Er schickte 1579
Tabernaemontanus' in die Bäder, um sie zu besichtigen und zu probieren. Dabei
veranlaßte er in Peterstal einen Bauern namens Benedikt Schmitt, die Ge-
bäulichkeiten um den Petersbrunnen wohnlicher auszugestalten. Beide Brunnen
, den oberen in Griesbach und den unteren in Peterstal nahm er in seine
persönliche Fürsorge. Der ehemals obere Brunnen findet sich heute im Mütterkurheim
in Bad Griesbach, der untere im Fachkrankenhaus Bad Peterstal.

Unter württembergischer Herrschaft

Herzog Friedrich I. (1593—1608), der das Renchtal als Pfand für Württemberg
erworben hatte, kümmerte sich nicht nur um den Aufbau und die Verwaltung
des Amtes Oberkirch, sondern auch u.a. um das Badewesen. Um
1607 veröffentlichte der Physikus der württembergischen Pfandherrschaft
und Badeinspektor Dr. Graseck2 eine eingehende Beschreibung der Sauerbrunnen
von Peterstal und Griesbach. 1608 berichtet er, daß in den vergangenen
40 Jahren Tausende von Kranken die Heilquellen besucht haben und geheilt
worden sind. Dr. Graseck schreibt bereits von einem Sanct Petersthal
und bringt ebenfalls wie Tabernaemontanus die Namensgebung der Petersquelle
in Zusammenhang mit einer Kapelle „Sanct Peter, die 3 Ackerlängen"
von der Quelle entfernt ist.

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