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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 474
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und das Bad Griesbach war von 1712 — 1763 in den Besitz des Benediktinerklosters
Schuttern. Schon früher hatten gute Beziehungen zwischen dem Bad
Griesbach und dem Kloster Schuttern bestanden. Bei einer bischöflichen Visitation
der Bäder im Jahre 1713 wurde kein einziger Badegast angetroffen, was
den starken Niedergang des gesamten Badebetriebes deutlich zeigt. Ab 1756
ging es dann langsam wieder aufwärts. Jetzt erschien eine Brunnenschrift von
Dr. Behr aus Straßburg mit dem Titel: „Das Welsche Bad oder der Gesundbronnen
zu St. Peters-Thal, im Bißthum Straßburg gelegen"3.

Durch die Verrohung des Badebetriebes nach dem 30jährigen Kriege und infolge
der Kriege Ludwigs XIV. kam es in Bad Peterstal zu einem zunehmenden
Verfall des Badebetriebes. Nichtsdestoweniger wurde noch 1686 (also 3
Jahre vor der Zerstörung des Renchtales) eine Postverbindung zwischen dem
Bad Peterstal und Straßburg eingerichtet. Diese Post verkehrte 3mal wöchentlich
, und alle waren gehalten, lediglich diese Postverbindung zu wählen.
1762 zeugte dann für einen erneuten Aufstieg der Bäder eine Dissertationsarbeit
über die Petersquelle durch Johannes Boeckler4 aus Straßburg. Diese Arbeit
(,,Dissertatio inauguralis de acidulis petrinis") wurde als Dissertation an
der Medizinischen Fakultät der Universität Straßburg angenommen. Boeckler
beschreibt hierin auch bereits die Schwefelquelle unterhalb des Bades Peterstal
(späteres Bad Freyersbach). Leider wurden in der Folgezeit der kurz dauernde
Friede und die aufkommende Erholung der Bäder erneut zerstört durch die
Französische Revolution (1789) und die folgenden Koalitionskriege, die auch
unser Gebiet berührten.

Die Bäder im 19. Jahrhundert

1803 endete durch den Reichsdeputationshauptschluß zu Regensburg die
500jährige bischöflich-straßburgische Zeit im Renchtal. Das ehemalige straß-
burgische Gebiet des Renchtales, des Sasbach- und des Achertales sowie das
Gebiet von Ettenheim kamen zur vereinigten Markgrafschaft Baden-Durlach,
dem späteren Großherzogtum Baden. Ebenso wie früher die Bischöfe von
Straßburg haben sich auch die Großherzöge von Baden verdienstvoll um die
Renchtalbäder angenommen. 1810 wurde auf Veranlassung des großherzogl.
Hauses durch Hofrat Dr. Boeckmann eine neue wissenschaftliche Beschreibung
der Bäder von Peterstal und Griesbach veröffentlicht. 1829 erfolgte im
Bade Peterstal die erstmalige Einstellung eines besoldeten Badearztes. Dabei
erließ 1838 die Großherzogl. Sanitätskommission (beim Innenministerium)
folgende Instruktion: Der Badearzt hatte vom 1. Juni bis letzten August (also
während der damaligen Kursaison) je 1 Tag das Bad Peterstal, das Bad Griesbach
und das Bad Freyersbach zu besuchen.

Über die Bäder Peterstal, Griesbach und Freyersbach erschienen bis in die 2.
Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Untersuchungen und Schriften
, u.a. von Kölreuter5 und vor allem von Prof. A. Werber6, dem ehemaligen

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