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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 475
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Direktor der Medizinischen Poliklinik in Freiburg. Auf ihn geht auch die Einführung
der Moorbadekur um die Mitte des 19. Jahrhunderts bei uns zurück.
Er hat dabei insbesondere auf die Moorvorkommen im Kniebisgebiet hingewiesen
und die Moorbäder bereits bei vielen rheumatischen Erkrankungen
empfohlen.

Ein großer Förderer der Bäder von Peterstal und Griesbach war der Medizinalrat
Albert Haberer (1828—1893)7, der von 1860 an als Badearzt tätig war.
Er verfaßte eine Schrift „Die Renchbäder Petersthal und Griesbach und ihre
Curmittel". An ihn erinnert der Habererturm auf dem Kreuzkopf bei Griesbach
.

Die landschaftliche Schönheit des hinteren Renchtals, die Heilkraft der Quellen
, die ausgezeichnete ärztliche Betreuung, aber auch die vorzügliche Gastronomie
ließ die Zahl der Erholungssuchenden im Laufe des 19. Jahrhunderts
immer mehr anwachsen. Auch die großherzogliche Familie kam häufig zu
Gast. Am 22. August 1818 hat der kranke Großherzog Karl im Kurhaus im
Bad Griesbach die erste badische Verfassung unterschrieben. Als 1834 auf
dem Gebiet von Peterstal anläßlich einer Renchregulierung eine neue Quelle
gefunden wurde, nannte man sie zu Ehren der damals zur Kur hier weilenden
Großherzogin Sophie, der Gemahlin Großherzog Leopolds, Sophienquelle.
Über der Quelle wurde ein Brunnentempel errichtet, der heute als Wahrzeichen
des Bades Peterstal-Griesbach gilt.

Als Gäste waren 1871 Zar Alexander II. von Rußland sowie die großherzogliche
Familie zur Kur im Bad Peterstal. Er war durch seinen Onkel Zar Alexander
I. mit dem großherzoglichen Hause verwandt. Zar Alexander II. hat während
seines Kuraufenthaltes im Bade Peterstal auch täglich eines der neu eingerichteten
Dampfbäder im Bad Griesbach genommen. Auch Kaiser Wilhelm I.
kam 1876 zusammen mit der großherzoglichen Familie in das Bad Peterstal.
Der damalige Großherzog Friedrich I. war seit 1856 mit Luise von Preußen,
der Tochter von Kaiser Wilhelm L, verheiratet.

1817 verkaufte der damalige Besitzer des Bades Griesbach Anton Monsch die
Quellen und einen Teil des Badgebäudes an den Karlsruher Friedrich Dol-
mätsch. Dieser erwarb das sogenannte obere Gebäude (bis zur Kapelle); die
Quellen lagen in ihm. Dem Besitzer des unteren Gebäudes Anton Monsch
wurde für seine Badegäste der ungehinderte Mitgenuß der Quellen zu Kuren
eingeräumt. Im Jahre darauf erbaute Dolmätsch in seinem Badgebäude einen
großen mit Säulen gezierten Speisesaal. Sein Haus verfügte etwa über 100
Zimmer. Im unteren Haus waren es etwa 80 Zimmer. Nach dem Tode der
Eheleute Dolmätsch erwarb der Sohn des unteren Badbesitzers Josef Monsch
wiederum das gesamte Anwesen. So waren das obere und das untere Bad wiederum
in einer Hand. Als Anton Monsch bald danach starb, führte seine Witwe
Monsch-Jockers das Kurhaus weiter. Sie ließ 1864 die Badkapelle abbre-

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