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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 491
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Jakob Fischer VIII. (1874—1936) hatte eine besondere Methode. Bei der Behandlung von
Mensch und Tier und beim „Besprechen" arbeitete er mit einem Kirchenschlüssel, der in ein
Gebetbuch eingebunden war. Er besaß die „Sieben ägyptischen Geheimnisse", deren Formeln
er verwendete. Mit den gängigsten Methoden der Brücherinnen beschäftigten sich
auch Marie Ursula Sengel, geb. Adam (1865—1936) und ihre Tochter Katharina Schneider,
geb. Sengel (1891—1953).

Hervorgehoben seien die beiden bekanntesten Vertreter der Volksmedizin in
Altenheim, Johann Georg Nierlin und Christine Duchilio, geb. Lutz, „Lutze
Diin" oder die „Altener Frau" genannt. Beide wohnten in unserer Nachbarschaft
und waren persönlich bekannt.

Johann Georg Nierlin

Johann Georg Nierlin (1839—1927)

Nach mündlicher Überlieferung hat er einen Teil seiner Kenntnisse beim Henker
Großholz in Memprechtshofen erworben. Im Kirchenbuch wird er als
„Wunderdoktor" und „Hexenbanner" bezeichnet. Nierlin erschien selten in
der Öffentlichkeit. Durch seine Zurückgezogenheit hat er bewußt die Distanz
zu seinen Mitmenschen vergrößert und seiner Person den Eindruck des Unnahbaren
, des Besonderen verschafft, eine Eigenheit, die auch bei dem einen
oder andern der Wundarzneidiener und Brücher anzutreffen war und die diesen
Menschen von vornherein eine gewisse Überlegenheit im Umgang mit ihren
Mitmenschen gab. Auf jeden Fall sollte dieses Verhalten bei den Kunden
jeden Zweifel an der Richtigkeit der getroffenen Maßnahmen beseitigen. Nier-

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