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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 507
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gen wird in Laichgruben auf grusigen Böden abgelegt und leicht überdeckt.
Sauerstoffreichtum und gute Wasserumspülung sind Voraussetzungen für
sein Gedeihen. Die Entwicklungsdauer der Eier ist von der Wassertemperatur
abhängig. Sie beträgt etwa 440 Tagesgrade, d.h. bei 5° C etwa 90 Tage oder
bei 2,5° C etwa 180 Tage. Chemische Verunreinigungen sind besonders kritisch
für die neugeschlüpften Larven. Die fertig entwickelten Jungfische
(Sälmlinge) sind stationär und reviergebunden. Ihre Überlebenschancen werden
in erster Linie entschieden von geeignetem Bodensubstrat und geeignetem
Nahrungsangebot, in zweiter Linie von Feinden, von der Wasserqualität usw.
Ihr Wachstum wird von Nahrungsmenge und Temperatur gesteuert.

Wenn die Jungfische eine Größe von 12—15 cm erreicht haben, durchlaufen
sie eine äußere und innere Umwandlung. Das charakteristisch fleckige Jugendkleid
und die forellenähnliche Form verschwinden, der Fisch wird silberfarben
und mehr spindelförmig. Anstelle der stationären Lebensweise treten
Schwarmbildung und der Wandertrieb zum Meer. Die kritische Größe für das
Eintreten dieser Verwandlung erreicht der Jungfisch je nach Zuwachsbedingungen
nach einem Aufenthalt von einem, zwei, drei oder manchmal noch
mehr Jahren in seinem Geburtsgewässer. Im südlichen Verbreitungsgebiet des
Lachses dürften Aufenthaltszeiten von mehr als zwei Jahren nicht vorkommen
. Die Abwärtswanderung setzt im Frühsommer ein, häufig im Zusammenhang
mit verstärkter Wasserführung im Fluß. Sie kann sich, während der
Junglachs sich auf das Leben im Salzwasser umstellt, bis zum Herbst hinziehen
.

Im Meer angekommen geht der Junglachs von Kleintierdiät zu Fischdiät über
und nimmt in kurzer Zeit erheblich an Gewicht zu. (Fig. 2). Nach seinem ersten
Meereswinter wiegt er bereits 1—2 kg. Als ,,St. Jakobs-Salm"(St. Jakob
25. Juli) kann er, ohne die Flußmündung allzuweit verlassen zu haben, bereits
wieder in den Rhein einsteigen. Normalerweise bleibt er jedoch einen oder
mehrere weitere Winter im Meer, wo er weit umherstreift. Der atlantische
Lachs hat südlich von Grönland sein wichtigstes Aufwuchsgebiet.

Zum Laichen zieht der Lachs im Frühjahr wieder in die Flüsse. In der ersten
Jahreshälfte wird er als Speisefisch am meisten geschätzt, und im Vorsommer
wurde er im Rhein auch am eifrigsten gefangen. Frühe Rückwanderer vom
Typ des St. Jakob-Salms, welche die Laichreife noch nicht erreicht haben,
können sich ein ganzes Jahr im Süßwasser aufhalten, bevor sie sich im nächsten
Spätherbst dem Laichen anschließen. In dieser Gruppe finden sich vor allem
männliche Lachse. Nach dem Laichen treibt der Lachs sehr geschwächt
(Wracklachs) wieder stromab, kann sich aber wieder erholen und noch einige
weitere Laichzüge mitmachen. Bis zu fünfmaliges Laichen ist für einzelne Ostseelachse
nachgewiesen worden, jedoch bringen es nur 5—10% aller Lachse
auf eine zweite Laichzeit28. Größe und Gewicht des einzelnen Lachses ist also

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