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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 520
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Fig. 5

Lachsfang am Hochrhein (Schweiz, Baden) 1885—1924 und am Niederrhein
(Holland) 1892—1921 (Nach W. Fehlmann)

1890 1900 ™ ™

bringt, die gleiche Beobachtung also, die man beim Gudenaalachs machen
kann. Alte Fangdaten vom Hochrhein61 deuteten an, daß in älteren Zeiten
noch längere Perioden vorkommen konnten. Es besteht jedoch kein Zweifel,
daß eine Kurzzeitrhythmik erst in der Endphase des Lachsfangs im Rhein
eigentlich zum Vorschein kommt.

Zyklische Bestandsschwankungen, wie sie z.B. bei Kleinnagern und Waldvögeln
besonders in nördlichen Gebieten häufig auftreten, sind in der Regel das
Resultat eines Wechselspiels von Nahrungsüberfluß, Populationszuwachs,
Übervölkerung und Populationszusammenbruch, bedingt durch Nahrungsmangel
, Parasiten, Seuchen usw. Oft findet man auch eine Phasenverschiebung
im Auf und Ab von Raubtieren und Beutetieren oder alternierende Dominanz
konkurrierender Arten. Nichts dergleichen kann die Kurzzeitrhythmik
der Lachsbestände erklären.

Unverkennbar ist, daß diese um so stärker hervortritt, je geringer das Durchschnittsalter
der beteiligten Fische ist, bzw. je einförmiger aus gleichaltrigen
Fischen sich ein Bestand zusammensetzt. Diese Situation ist in den Oberläufen
eines Laichgebiets eher gegeben als an der Mündung eines großen Stroms, in
den Lachse der verschiedensten Altersgruppen, Meeresaufenthalte und Heimatziele
einziehen. Sie ergibt sich, wo immer das Fortkommen größerer Fische
behindert wird und wo nur noch die kurz vor der Laichreife stehenden, in
ihrer Entwicklung synchronisierten, stark wanderungsmotivierten jüngeren
Tiere bis zu den Laichgründen vordringen.

Es ist natürlich, daß starke Jahrgänge auf diese Weise über ein paar Generationen
wiederklingen können, ebenso natürlich, daß sich ein Rhythmus wieder
verwischt und wieder neu entsteht. Bei einer mittleren Lebenslänge von 4 Jahren
, zwei Süßwasserjahren und zwei Meeresjahren, wie sie zuletzt nach Fehl-

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