Freiburger historische Bestände - digital

Mit einer jungen Arbeitsgruppe wurde eine römische Villa in Soultz ausgegraben (Leitung
Roger Hahn) und das Grabungsgelände vom Verein als Grundbesitz erworben.
Ein elektronisches Datengerät wurde angeschafft zur Textverarbeitung und zur Anlage
einer ikonographischen Datenbank. Der Verein inventarisiert und konserviert Grabsteine
auf dem alten Friedhof von Oberkutzenhausen in Zusammenarbeit mit der zuständigen
Gemeinde. Weitere Projekte: Anlage eines historischen Wanderpfades zu
den alten Befestigungslinien an der Lauter und Schaffung eines Museums für das Bauernhaus
im Unterland.

Die Societe d'Histoire et d'Archäologie du Ried Nord (Präsident Pierre Perny) bringt
in ihrem Jahrbuch 1985 einen botanischen Beitrag über „die Chartreuse in unseren
Kräutergärten", eine Untersuchung von F. Geissert über altquartäre Mollusken (coch-
lostoma salomoni) und einen Beitrag zur Geschichte der Brey-Mühlen im Hanauerland.

Jung ist die Societe d'Histoire de Reichshoffen, am 26. Januar bestand sie ein Jahr und
zählt 90 Mitglieder, Präsident ist B. Rombourg. Ein Museum wird aufgebaut, das zum
700jährigen Bestehen der Stadt am 15. Juni eröffnet wurde. Neben der Archäologie
steht die Eisengießerei im Blickpunkt. Die erste Schmiede der vor 200 Jahren gegründeten
Eisengießerei de Dietrich soll nachgebaut werden.

In Zabern hat die Societe d'Histoire et d'Archäologie de Saverne et environs (Präsident
Henri Heitz) die 134. Nummer von „Pays d'Alsace" herausgebracht mit Beiträgen
über die Flüchtlinge, die in Zabern vor den Mansfeldischen Truppen 1622 Schutz gesucht
hatten, über lokale Exlibris vom 17. bis zum 20. Jahrhundert und über die Namen
der Schulmeister in der Vogtei Kochersberg von 1634 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts
. In der Generalversammlung hat Vizepräsident Georges Levy einen Vortrag
über das römische Straßennetz im Kochersbergerland gehalten, fußend auf Forschungen
unter Napoleon III. und einem Bericht von 1860.

Als letzte Ausgabe der Vierteljahrszeitschrift erschien eine Dorfmonographie über
Schillersdorf im alten Hanauerland, Chronik seit dem späten Mittelalter und Bestandsaufnahme
. Unter anderem werden behandelt die Ortsgeschichte, die Entwicklung der
Konfessionen und ihr Einfluß auf die Wahlen im 20. Jh., der Bevölkerungszahlen, der
Agrarstruktur, der Besitzverhältnisse mit Blick auf den dörflichen Alltag und die Entwicklung
der Topographie. Beschrieben werden Hausinschriften, die Inneneinrichtungen
mit dem Mobiliar der Wohnhäuser (als soziologische Untersuchung), die Bräuche
(Maistube), die Hausmittel, die Kalendertradition, die Hofzugehörigkeit der Familien
des Dorfes. Die Genealogie wird bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt.

Die Arbeitsgruppe für Archäologie des Mittelalters (Bernhard Haegel, Rene Kill) hat
Grabungen unternommen auf den Burgen Groß-Geroldseck und Wartenberg bei Dossenheim
. An den Arbeiten beteiligte sich hier eine Woche lang das französische 11.
Artillerie-Regiment von Offenburg mit einer dreißigköpfigen Mannschaft, deren Unterbringung
die Gemeinde Ernolsheim übernahm. Die mit Wappen gekennzeichneten
Grenzsteine hat Roger Engel inventarisiert. Alphonse Wollbrett gehört zu den Gründungsmitgliedern
des Vereins, der im kommenden Jahr sein 50jähriges Bestehen feiern
kann. Er zählt jetzt 1681 Mitglieder und hat 1985 sechs Hefte der Zeitschrift „Pays
d'Alsace" mit insgesamt 600 Seiten herausgebracht.

Auf der Jahresversammlung 1986 war etwas über die zunehmende Unterstützung der
elsässischen historischen Vereine zu erfahren. Wie schon im Oberelsaß, wo der Gene-

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