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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 551
(PDF, 109 MB)
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vergriffene, teils sehr teure, oft nur in Fachbibliotheken
zugängige Spezialliteratur, der Zugang
zu Archiven, Museen und Denkmalämtern
ergibt für ein oft minimales Ergebnis einen
enormen Aufwand, den der Heimatfreund
, der vorgeschichtlich nicht spezialisiert,
im allgemeinen scheut. Daß diese Scheu abgebaut
wird, daß falsche und zweifelhafte, mehr
legendäre als vorgeschichtlich fundierte Aussagen
, wie sie leider immer weiterkolportiert werden
, allmählich verschwinden, daß mehr Objektivität
in diese früheste Heimatgeschichte
einkehrt, in die nur allzu viele allzu gerne
Phantastisches hineininterpretierten, dazu
hofft der Verfasser beitragen zu können.
Manche Gemeinden sind außerordentlich
fundreich, andere fast fundleer. Daher werden
jährlich unterschiedlich viele Gemeinden erfaßt
. Freilich ist eine heutige Gemeinde oder
ein Landkreis prähistorisch gesehen keine Einheit
. Aber andere Grenzen ziehen zu wollen,
wäre unrealistisch, bliebe hypothetisch. Außerdem
würden für jede Epoche wieder andere
Grenzen zu ziehen sein.

Für diese Arbeit ist zu hoffen, daß auch der
fundreiche, inselartig im Landkreis Rastatt liegende
Stadtkreis Baden-Baden nicht ausgegrenzt
bleibt und auf gleiche Weise wie der
Landkreis Rastatt bearbeitet wird. Das wird
kein leichtes Unterfangen. Zum guten Schluß
wäre zu wünschen, daß beide Teile (Rastatt
und Baden-Baden) in einem gemeinsamen
Band zusammengefaßt würden.

Gerhard Hoffmann

Bildstöcke, Wegkreuze, Gedenksteine.

Pfarrei St. Gallus, Oberharmersbach
Herausgeber: Historischer Verein Oberharmersbach
. 1986

Bereits 1978 hatte P. Adalbert Ehrenfried die
Bildstöcke und Wegkreuze im Kirchspiel Zell
a.H. sowie die im Kirchspiel Nordrach inventarisiert
und publiziert. Diese Arbeit führte
nun die Mitgliedergruppe Oberharmersbach
des Historischen Vereins in dem angezeigten
Buch für Oberharmersbach weiter. Aus bodenständigem
Sinn den religiösen Zeugnissen der
Vergangenheit gegenüber verpflichtet, wissend
auch um ihre Bedeutung für das Ortsbild, betrachteten
es die Mitglieder als ihre Pflicht, sie
der Vergessenheit zu entreißen und sie vor dem
Verfall zu bewahren. Sie begnügten sich nicht
bloß mit dem Inventarisieren, sondern reinigten
sie von Flechten und Moos, setzten sie häufig
neu und zogen die Schrift nach. Um 92
Werke handelt es sich, meist Bildstöcke, auch
Kreuze, einige Gedenksteine, die über die ganze
Gemarkung verstreut sind.

Jedem dieser Zeugnisse ist in dem Werk eine
Seite gewidmet. Sie zeigt das Bild, gibt genau
den Standort an, beschreibt den Zustand, den
Aufbau sowie die künstlerische Gestaltung und
berichtet soweit möglich, was der Grund zur
Aufstellung war. Während die Gedenksteine
meist aus der jüngsten Vergangenheit stammen
, wurden die Holzkreuze vor allem seit dem
19. Jahrhundert errichtet. Der meist hohe
Kreuzesstamm trägt den durch eine Rückwand
und ein Dach geschützten Corpus. Die Bildstöcke
reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück;
aus dem Mittelalter blieben keine erhalten.
Zwei sind aus Holz angefertigt, die andern
meist aus Sandstein. Da es den Auftraggebern
nicht um eine in künstlerischer Hinsicht besondere
Gestaltung ging, hielten sich die beauftragten
Steinhauer an das überkommene Schema
, bestehend aus Schaft und einem kleinen
Gehäuse. Was den Reiz dieser Bildstöcke ausmacht
, ist einmal die angenehme Proportionie-
rung des Ganzen, dazu die schwarze Schrift
auf dem roten Grund des Buntsandsteins,
schließlich die Gestaltung der häufig von einem
Zopfstab eingefaßten Flächen. Sie zeigen
neben der Schrift in barocker Art gestaltete
Verzierungen, Namensinitialen, symbolische
Zeichen wie den Lebensbaum u.a. Grund bez.
Anlaß für ihre Errichtung waren häufig Unglücksfälle
, persönliche Schicksale, Hilfe in
der Not, Dank u.a. Häufig schließt sich noch
die Bitte um ein frommes Gedenken an, aber
auch eine Mahnung für den Betrachter. Für
das in drucktechnischer Hinsicht vorzüglich
gestaltete Werk werden nicht nur die Einwohner
des Dorfes dankbar sein, denn es erinnert
sie an häufig vergessene Schönheiten, sondern
auch die Wanderer und Kurgäste, die den Ort
besuchen und etwas über das Leben und die
Geschichte des Dorfes erfahren wollen. Nun
fehlen nur noch die Feldkreuze und Bildstöcke
von Unterharmersbach und Biberach, dann
wären alle im Harmersbacher Tal erfaßt.

H. Sehn.

„Zeugen der Zeit — Bildstöcke und Kreuze im
Landkreis Rastatt".

Hrsg. Landkreis Rastatt

Ein Prachtwerk. Vergleichbares ist weit und
breit nicht bekannt.

Das Wesentlichste an ihm ist sein Bestreben
innerhalb des Landkreises Rastatt möglichst
vollständig zu erfassen alle Steinkreuze, Nischenkreuze
, Hochkreuze und andere Kruzifixe
, alle Bildstöcke und Standbilder von Heiligenfiguren
an Brücken und Brunnen, kurz alle
freistehenden Kleinkunstwerke, „Die Gott zu
ehren, ihm zu danken, seine Hilfe zu erbitten

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