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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 554
(PDF, 109 MB)
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le, die zum Schmunzeln reizen. Der Verfasser
macht auf zwei heutige (!) amtliche Namen für
ein und denselben Berg westlich der Brandeck
aufmerksam und klärt, warum von den Bezeichnungen
„Eschholzkopf" und „Estolzkopf"
die erstere richtig ist. Eine Münztabelle, drei
alte Risse aus dem 18. Jahrhundert und ein
ausführliches Karten- Und Literaturverzeichnis
runden die empfehlenswerte Schrift ab.

W. Scheurer

Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne.

Föderation des Societes d'Histoire et
d'Archeologie d'Alsace. Strasbourg, Aa-Die,
1983—1985, in sieben Lieferungen.

Die Vereinigung der elsässischen Geschichtsund
Altertumsvereine mit Sitz in Straßburg hat
in den letzten Jahren ein biographisches Lexikon
begonnen und bisher in sieben Lieferungen
vorgelegt, das in der Regio am Oberrhein
wohl seinesgleichen suchen muß. Ein gut ausgewähltes
und qualifiziertes Team initiiert in
diesem Lexikon Beiträge über bekannte Menschen
aus der elsässischen Landschaft, ob sie
noch leben oder schon gestorben sind. Natürlich
werden auch Personen berücksichtigt, die
anderswo geboren wurden und danach in das
Elsaß kamen. Damit aber gewinnt dieses Lexikon
für alle Randgebiete des Elsaß eine gesteigerte
Bedeutung. Man wird daher immer wieder
— auch in der Ortenau — auf dieses Werk
mit langer Zukunft zurückgreifen können und
müssen.

Dieter Kauß

Deutscher Glockenatlas.

Band 4: Baden. Bearbeitet von Sigrid Thurm.
Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1985.
819 Seiten. 342 Abbildungen

Der Deutsche Glockenatlas hat sich die Aufgabe
gestellt, die Glocken in der Bundesrepublik
Deutschland, soweit sie bis etwa 1850 entstanden
sind, nach ihrer äußeren Form und Erscheinung
, mit ihrer Zier und mit ihren Inschriften
zu erfassen.

Mit dem vorliegenden Band über Baden ist die
Glockeninventarisation von Baden-Württemberg
abgeschlossen. Sie soll durch ein Beiheft
über Klanganalysen ergänzt werden.
Das von Sigrid Thurm bearbeitete Werk über
Baden ist mit großem Gewinn etwa für den Bereich
des Ortenaukreises (S. 486 ff.) zu benutzen
. Dabei sind nicht nur Glocken von Kirchen
, sondern auch von anderen Gebäuden registriert
. Daß auch bei den Glocken sich wieder

einmal mehr Straßburg als Zentrum der Herstellung
erschließt, macht dessen frühere geschichtliche
und kulturelle Bedeutung für unser
Gebiet wiederum deutlich.

Dieter Kauß

Schwarzwälder Originale leben erneut auf.

Heinrich Hansjakob, Erzbauern. Erzählungen
. 11. Auflage 1985, 307Seiten. Verlag Stadt
Haslach im Kinzigtal

Wenn die um das Erbe ihres größten Bürgersohnes
besorgte Stadt Haslach die „Erzbauern
" als eines der besten Werke der Hansja-
kobschen Volksdarstellung in der 11. Auflage
erscheinen ließ, so ist sie nicht nur dem vielfältigen
Wunsche der Heimat- und Geschichtsfreunde
nachgekommen. Bestimmt werden
sich auch die Wander- und Naturfreunde freuen
, daß sie nun neben den „Waldleuten" auch
die „Erzbauern" lesen können, um das Reich
jener „Original-Menschen" und „Numero-
Eins-Bauern" noch näher kennenzulernen,
durch das der 1981 fertiggestellte „Kleine
Hansjakobweg" (I) führt. Wer dann die vier
Erzählungen, „Der Vogtsbur", „Der Benedikt
auf dem Bühl", „Der Bur und der Bürle" und
„Die Buren am Wildsee" in sich aufnimmt,
wird mehr als nur von der dramatischen Darstellung
vieler menschlicher Einzelschicksale
betroffen sein, vielmehr spürt er auch und dies
in unterhaltsamer Weise den von Hansjakob
verfolgten erzieherischen Auftrag. Mit feinfühlender
, aber auch scharf beobachtender Feder
zeichnet der Volksschriftsteller den Auf-
und Niedergang des waldreichen Andreas Harter
, des „ersten und letzten Millionärs seines
Standes", der sogar eine eigene Bauerngarde
unterhielt. Durch die liebwerte, unbeirrbare
Gestalt des Benedikt Lehmann wird der Haslacher
zum großen Schilderer des Kinzigtäler
Bergbaus, während er uns im Simon Armbruster
den findigen, doch von der wirtschaftlichen
Ungunst verfolgten Bauern und Unternehmer
und in dessen Nachbar Jakob Dieterle
den fleißigen, bescheidenen Landmann vorstellt
. Wir erleben aber auch, wie der Elefan-
tenbur und der Ameisenbur vom Wildsee
(Glaswaldsee) an ihrer Nachäfferei höfischer
Pracht zugrunde gehen. Dazwischen leuchtet
immer wieder das bunte Volksleben des 19.
Jahrhunderts aus den Zeilen hervor. Der Pfarrer
von St. Martin bekennt selbst, daß ihm sein
Gewährsmann und „Vorarbeiter", der Waldhüter
Dieterle, „der so klar schreibt, wie die
Waldquelle ihr Wasser zu Tage fördert", so
viel Material an die Hand gab, daß er damit
nicht nur die „Waldleute" füllen, sondern sogar
noch die „Erzbauern" der Nachwelt erhal-

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