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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 73
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Bemerkenswert ist allerdings, daß im Willstätter Salbuch von 1482 die verkauften
Grundstücke noch zum Hundsfelder Bann gezählt werden, wenn es
vermerkt: „Item alle Werde, die in Hundsfelder Bann liegent, nemblichen der
Bannwörth, da der Nüwehof uffsteet und der Ochsenwert, Gamerhof, der dut
12 Pfd. Geltz, Klopfferswert dut uff 7 Pfd. geltz, Radeswert, frawe Ketterlins-
wert, Ganßowe, Swebelswert. Die Werte allesamt hant Dietherich Roder und
Hanß Lumbart. Item Lamßsamt, ein wert uff 3 Pfd. geldts, hant closter frauen
zu St. Agnes." Und an anderer Stelle zitiert Beinert aus dem Salbuch: „die armen
Lüte zu Hundesfeldt meinent, daß die Hoffe in Gansowe und der Nüwe
Hoff sollten Bette mit Ine dienen und auch mynem Jungherrn Ungelt davon
geben."H

Der Neuhof, nach Reuss entweder im Gegensatz zum alten Hof, „der Villa
Hunesveldt jenseits des Rheins" so genannt, oder einfach deshalb, „weil die
Arbeiter und Hörigen die neu erstandenen Baulichkeiten als die neuen im gewöhnlichen
Verkehr bezeichneten", umfaßte neben dem Bannwörth, der Gan-
zau, dem Rumeiswörth, dem Radeswörth noch andere Fluren, die Philipp IV.
von Hanau-Lichtenberg 1540 zurückzukaufen suchte. Eine andere Aufzählung
aus dem 16. Jh., da Hans Jakob von Endingen dem Philipp von Hanau seinen
Anteil am Neuhof verkaufte oder verkaufen wollte, nennt folgende Namen:
den Chammerhowe (Kammerhof), das Altwasser, das Hackmesser, den Ehrensand
(nach Reuss vielleicht Erlensand, wo später das Erlenwörth lag), die
Bruchenaw, das Klopferswerd, den Lambssand (Lamen Sand), Newsand, die
Ganzau, die Allmendaw, die Enderlinsaw und Stockhaw, die Busthmatt und
das Kopflin im Arlebann.

Seit den ersten Erwerbungen Straßburgs - wohl in den Jahren 1544, 1550 und
1573 — besaß die Stadt nach einem Kaufvertrag vom 19. April 1578 den Neuhof
(der noch in einer Untertanenstatistik von 1590 zum Willstätter Amt zählt)
„bis auf geringe Parzellen" und nach 14jährigen Verhandlungen durch den
Kaufvertrag vom 6. 5. 1647 mit dem Junker von Stein über seinen Anteil am
Neuen Hof ganz, „nachdem sie ein Jahrhundert etwa am Erwerb derselben gearbeitet
hatte".

2. Römischer Rheinübergang bei Hundsfeld?

Man kann annehmen, daß Hundsfeld seine Entwicklung dem Ausbau des römischen
Straßennetzes verdankte. Im Zusammenhang mit der um 74 n. Chr. erbauten
Kinzigtalstraße konkurrieren in der Forschung mehrere Orte als mutmaßliche
römische Rheinübergänge: „Nach einigen war es bei Marlen, andere
glauben bei Kehl. Der letzte Ort ist wegen der Nähe der sumpfbildenden Kinzig
jedenfalls nicht in Betracht zu ziehen" (Beinert). So sicher waren sich allerdings
andere Forscher nicht. Unter Berufung auf zahlreiche bedeutende Altertumsforscher
und Archäologen sprach sich zuletzt Klaus Hornung für eine römische
Straßenführung von „Offenburg nördlich der heutigen Kinzig über

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