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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 89
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großen Fährschiffes, der Neffe oder Newe, von denen man im 17. Jh. zwei
benötigte, vier Fergen und der Fergenmeister erforderlich waren.

Wie groß die Kleinkemser Fähre auch gewesen sein mag, auf jeden Fall wird
man mit dem Fährdienst einen Schiffer betraut haben.

Rheinbrücke Kembs

Nichts deutet im Hofrödel von Kembs auf die einstige Bedeutung des dortigen
Rheinübergangs hin. Beim Bau des Rheinseitenkanals stieß man 1950 „etwa
300 Meter östlich von Kembs auf die Reste einer römischen Brücke".71 Dabei
handelte es sich um die einzige römische Steinbrücke am Oberrhein zwischen
Mainz und Basel in der Art, wie sie in Mainz und Trier errichtet worden waren
. Dieser wahrscheinlich schon frühgeschichtliche Rheinübergang wird als
bedeutender Kreuzungspunkt der von Besancon heranführenden römischen
Straße mit der Rheinstraße erachtet, wobei J.-J. Hatt einen Brückenkopf auf
badischer Seite für wahrscheinlich hält. Neuere Ausgrabungen in Sierentz
rücken diesen Ort neben Kembs, wo die Arbeiten noch im Gange sind, in den
Mittelpunkt archäologischen Interesses.72

Der „ober nieder Hund"

Auf der Suche nach einem Flurnamen, der die Hypothese Hornungs stützen
könnte, stieß ich bei Schülin-Eisele auf den „ober nieder Hund", Teil einer Insel
, der auf Grund des Vertrages von Luneville vom 9. 2. 1801 an Frankreich
abgetreten werden mußte. Nach der Beschreibung grenzte der „ober nieder
Hund" gegen „Morgen an das Mattenwerth, gegen Abend an Rauchwerth im
Ist. Bann", lag also südlich von Kleinkems auf Efringer Gemarkung. Die Namendeutung
der Autoren: „Hund: Bezeichnung für etwas Minderwertiges;
hier in übertragenem Sinn für wenig einträgliches Gelände."73 Wie O.A.
Müller bezeugt, hat diese Deutung „kleines oder schlechtes Gewann" viel für
sich: „An zahlreichen Gewannbezeichnungen konnte ich schon die Richtigkeit
dieser Erklärung nachprüfen",74 und auch Langenbeck rechnete „wegen Geringfügigkeit
oder Minderwertigkeit" z. B. auch den Hundsbach, der vom
Hundseck zur Raumünzach fließt, dazu; „vielleicht gehören Hundsgießen und
Hundsmatt hierher."75 Zwischen dem „ober nieder Hund" und der Kemser
Fähre bestand also offenbar kein Zusammenhang, auch nicht mit einer Fähre
der früheren Gemeinde Kirchen. Diese Fähre lag nördlich der Einmündung
der Kander in den Rhein, nach dem heutigen Plan ungefähr in der Höhe des
„Hasenwörtle". Der Fährbetrieb wurde nach Ausbruch des 1. Weltkrieges
eingestellt.76

Trotz der Beschreibung konnte die Insel „nieder Hund" bisher nicht lokalisiert
werden;77 nach den Rheinkarten aus dem 19. Jh. müßten überdies die Himmelsrichtungen
vertauscht worden sein, liegt doch das Mattenwörth westlich

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