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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 111
(PDF, 112 MB)
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Bezeichnungen Hudsgasse und Hudshof in Hundsgasse und Hundshof verwandelt
: „Die erste Benennung klingt auch gar nicht für Erbenheimer Zungen.
Wir gehen vielleicht auch nicht fehl, wenn wir das Haus Hundsgasse 10 für
den alten Hudshof ansehen."176

Langenbeck: keine Sicherheit für eine Deutung

Die Untersuchung kann und soll nicht ins Uferlose ausgedehnt werden, doch
mag sie auch in der Beschränkung aufzeigen, daß Namendeutungen doch erst
nach sorgfältiger Überprüfung herangezogener Merkmale erfolgen können,
denn selbst ein Fachmann wie Langenbeck, der die Herkunft von Hunno für
am wahrscheinlichsten erachtete, hielt sich angesichts der Anhäufung von den
mit dem Fährbetrieb in Zusammenhang gebrachten Hunds-Namen ein Hintertürchen
offen: „Anders wird der Gesichtspunkt, wenn man neben dem sprachlichen
die sämtlichen Gesichtspunkte berücksichtigt, wie sie Hornung auf
seinem Kärtchen zeigt. Dann möchte man bei Hundsmatt und -gießen doch an
die Bedeutung Fähre denken und Hunisfeld konnte diesem angepaßt zu Hundsfeld
geworden sein. Im Grunde probieren wir an dem Problem herum, ohne
Sicherheit für diese oder jene Deutung."177

Daß Langenbeck sich doch noch von wenigen Hinweisen beeindrucken ließ,
die schließlich nicht verifiziert werden konnten, ist besonders erstaunlich, weil
gerade er einmal im Zusammenhang mit Ortsnamen einem Forscher entgegenhielt
, daß es nicht genüge, eine These an ein paar Dutzend Namen zu demonstrieren
. Solange nicht eine größere Zahl mit Erfolg überprüft worden sei,
bleibe die These eine Utopie.178

Absolute Sicherheit bieten uns jene Gewann-Namen, die keiner besonderen
Konstruktion bedürfen, um den Zusammenhang mit dem Fährbetrieb aufzuzeigen
. Sie sind so zahlreich, daß wir aus der Fülle nur einige Belege aus einem
Rheinabschnitt ober- und unterhalb des Hundsfeldes herausgreifen wollen. Da
gibt es links- oder rechtsrheinisch den „Fahrgrün" bei Breisach, „Fahr Wald"
und „Fahr Köpfle" bei Weisweil, „Fahr Schollen" und „Alt Fahr Schollen"
bei Rheinau, „Fahr- und Bingenkopf" sowie „Fahracker" bei Kappel, den
„Fahrkopf" bei Helmlingen, das „Fahrwörth" zu Graueisbaum, den „Fahrkopf
" bei Memprechtshofen, den „Fahr-Kopf" bei Söllingen. Und wir kennen
auch entsprechende Siedlungsnamen: Nufar bzw. Nüfar, später Niffern ( =
neue Fahr) bei Kembs oder auch das „Dörfel Fahr" (Graueisbaum).179

Mährplätze, Lenden und Schiffunge

Entsprechend dem „Fahrwörth" gibt es das „Flotzenwörth", neben den „Fahr-
Wiesen" die „Flotz-Wiesen". Flöße und Boote wurden an den Mähr-Pfählen
festgemacht; der älteste archäologische Befund liegt nach Elimers für die karo-
lingische Schiffslände in Straßburg vor. An die Mährplätze, deren Kehl bis zur

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