Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 113
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0113
muß dieser „tannene Nachen", auch als Wai oder Waidli benannt, schon damals
seit langem bekannt gewesen sein.187

Neben den Weidlingen wurden von den Fischern nach den Statuten der Straßburger
Schiffleut-Zunft vom Jahre 1725 vorzugsweise benutzt: „Flößschiffe,
Ruderbäume, Lauein, Riemen und Muschen."

Unter den in Straßburg gebräuchlichen Schiffen gab es „Berner, Wallenstadter
und Basler Schiffe — (sämtliche wohl aus der Schweiz) —, Holz- und Iller-
Schiffe — die letzteren dürften ihren Namen von der III haben) —, Rothau-,
Suhl- und Küheschiffe, Esel- und Hornnachen, Ankernachen und Drei-
börder."!88

Als die Rheinüberfahrt in Greffern für die Jahre 1813 bis 1824 versteigert wurde
, nannte man auch die Art der Fährschiffe, denn die Regierung mußte als
Versteigerer eine Nebe, einen Nachen und ein Triebott anschaffen; in einem
späteren Pachtvertrag (1924) hatten die Beständer dafür zu sorgen, daß ,,a) eine
große Näche, b) ein großer Nachen und c) zwei Dreiborde" beschafft wurden
. 189

Angesichts der Fülle überlieferter Bezeichnungen, die hier nicht alle aufgezählt
werden sollen, wäre es schon erstaunlich, daß gerade die Erinnerung an
einen „Hund" geschwunden sein sollte, zumal auch in den beiden ältesten in
germanischen Sprachen erhaltenen Listen von Schiffstypen, „die ungefähr
gleichzeitig bald nach 1000 in England und am Oberrhein entstanden sind",
von einem solchen nichts erwähnt wird.190

8. Bekannte älteste Schreibweise: Hunesvelt

Bei den bisherigen etymologischen Deutungen wurde von der Schreibweise
Hundsfeld ausgegangen, wie das auch der Ausgangspunkt für Hornung war.
Dabei wurde bewußt eine elementare Voraussetzung wissenschaftlicher Namensforschung
vernachlässigt: „Will man Namen von Ortschaften oder Fluren
oder Bergen oder Gewässer usw. erklären, muß man zunächst einmal historische
Belege, alte Formen zusammentragen. Die Namen sind ja schon vor Jahrhunderten
, ja manche schon vor mehr als 2000 Jahren geprägt worden, haben
aber seitdem allerhand Veränderungen erfahren, ja wurden, als man sie nicht
mehr verstand, so umgedeutet, daß dabei ein Unsinn herauskam." Im Zusammenhang
mit Tiernamen führte Ernst Christmann das nicht weit von Kaiserslautern
gelegene Dorf Hirschhorn an, das schon im frühen 13. Jh. eindeutig
„Hunrescherre" (zu sprechen Hünrescherre) hieß, aus dem nach und nach Hir-
scharre und endlich in den letzten Jahrhunderten Hirschhorn wurde. Dieser
Name könnte also mit dem Namen des Tieres auf keinen Fall etwas zu tun
haben.191

113


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0113