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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 117
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Doch auch die Bemerkung von Gerhard Bauer in den Rheinischen
Vierteljahrs-Blättern (1966/67), den Mitteilungen des Instituts für geschichtliche
Landeskunde an der Universität Bonn, daß Christmanns immerzu wiederholten
Hinweise auf die Bedeutung früherer Belege für den
Fachwissenschaftler selbstverständliche Voraussetzungen (wie auch die Wichtigkeit
sprachwissenschaftlicher Schulung) und somit für die Laien gedacht
seien, findet nun nicht gerade eine Bestätigung, wenn W. Hoffmann weiterfährt
: „Die späteren Belege aber lassen in ihrer Geschlossenheit des Beziehungswortes
hund(t) nur eine Deutung im Zusammenhang mit dem Tiernamen
zu. Die Bedeutung könnte dann nach Adolf Bach, Namenkunde Bd. II, § 324
und 326 entweder sein: ein Feld, wo Hunde leben (vielleicht auch der Platz,
an dem herrenlose Hunde vom Schinder getötet werden?) oder im historischen
Sinne ein Feld, auf dem einmal ein Hund in einer besonderen Begebenheit eine
Rolle gespielt hat (daher vielleicht die Verwendung des Singulars in dem Kompositum
Hund(e)sfeld). Dies läßt sich stützen mit dem Hinweis, daß ,-feld' in
Ortsnamen auf Gebieten im Flußbereich (Bach § 303) oder Ackerland bzw.
Wiesenflur (Bach § 369), historisch z.T. auf westgerm. Ursprung der Siedlung
verweisen, m.W. aber nicht auf Plätze der Rechtspflege (vgl. Bach,
§ 380). ,Hunisvelt' wäre also sprachgeschichtlich mit Schwierigkeiten, nach
dem späteren Befund aber deutlich auf den Tiernamen zu beziehen, ob allerdings
im Zusammenhang der Rechtspflege, ist zweifelhaft."200

Nachdem Langenbeck ein ursprüngliches Hunn(en)feld in Erwägung zog, findet
die noch heute in der Bevölkerung verbreitete Vermutung Unterstützung,
daß das Hundsfeld seinen Namen dem Reitervolk verdankt, das 451 auch vor
den Toren Straßburgs kampierte.

Ortsnamen mit ,,-feld"

Ortsnamen mit ,,-feld" sind im Oberrheintal im Gebiet der alten Ottenau so
selten, daß man im Norden zum Vergleich nur noch Hildmannsfeld heranziehen
kann, das auf den Personennamen Hildebold, später Hildemann zurückgeht
. 201 im Süden erscheint die in einer Ausbuchtung des Bleichtals gelegene
Gemeinde Tutschfelden erstmals urkundlich 972 als „Tuttesvelda".202 Nach
Schauer handelt es sich um einen Hof des Tutilo oder Thioto, abgekürzt Tuto,
also um das Feld des Tuto, „ein bebautes gepflegtes Ackerland, zu dem unbedingt
ein Hof gehörte. "2°3

Ortschaften mit der Endung -feld werden der seit Mitte des 7. Jahrhunderts auf
die Zeit der Landnahme folgenden Periode des Ausbaues (etwa 600—750) der
Siedlungen zugerechnet. Nach Sütterlin bezeichnen Ortsnamen, die auf -feld,
-statt enden, „häufig Örtlichkeiten, die für das Vieh eingehegt waren und später
eine Siedlung erhielten. "2°4 Für das Hundsfeld trifft wohl zu, was auch für
Eckartsweier gilt, das um 1316 Eckebrehtswilare2°5 geschrieben wurde:

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