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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 120
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eck gen. Hundsfeld verheiratet war, ihren Anteil am Rheinfahr und Zinsen in
Kehl verkaufte.214

Von den Lehensträgern der oberen Fähre zu Hundsfeld ist uns die Sippe zum
Trubel überliefert; Reimbolt zum Trubel hatte 1344 Anteile an der mittleren
und oberen Fahr erworben. Für die Zeit nach 1396 wird sie urkundlich 1426
erwähnt, als Ludwig von Lichtenberg den Cüne zum Trübel mit der oberen
Fahr belehnt.215 1435 erhalten die Söhne Reimbolts zum Trübel, Kuno, Adolf
und Hans, das Lehen, welches 1465 an Reimbolt, Bernhart, Adolf und Bech-
told zum Trübel übertragen wird.

Was Hundsfeld selbst anbelangt, so wurden 1435 Simunt Klobloch, Sohn
Reimbolt Kloblochs gen. Klein, und weitere Angehörige der Sippe dort belehnt
. 1472 hatte Veitin Knobloch (Klobloch) das Lehen inne, 1474 wurden
die Brüder Rudolf und Thomas von Endingen mitbelehnt (Eyer). Sicherlich
zog der Verlust der Fähre schwerwiegende wirtschaftliche Folgen nach sich,
doch Beinert sah den Hauptgrund für den späteren Untergang des Dorfes in
den verheerenden Überschwemmungen des Rheins, die mit dem Abholzen der
Wälder und Regulieren der kleinen Flüsse weit gefährlicher als früher geworden
seien. Ein Hochwasser um Pfingsten 1566 zerstörte einen Teil der oberhalb
von Kehl bei Hundsfeld stehenden Rheinbrücke, so daß man eine neue
bei Kehl errichtete. Über das Los von Hundsfeld berichtet Beinert weiter:
„1578 wurde auf Betreiben der Stadt Straßburg zwar von Kehl bis Goldscheuer
über den Herder Hof eine Werb geführt, aber dadurch mußte der Hundsfelder
Bann auf dem Rheinvorland systematisch ertrinken."

10. Hundsfeld wird aufgegeben

Das Ende des Dorfes war vorauszusehen: „Als der Rhein gegen Ende des 16.
Jahrhunderts die Gemarkung immer mehr bedrohte, beschloß Graf Philipp V.
von Hanau-Lichtenberg 1580, das Dorf aufzuheben. Bei der Volkszählung im
Hanauerland von 1590 wohnte in Hundsfeld kein Einwohner mehr. Die noch
übrige Gemarkung verkaufte Graf Philipp V. jetzt an das Dorf Eckartsweier
für die Summe von 150 Pfund, dem es seither gehört."216 In der „Ortenau"
von 5./1914 schrieb er dann, daß die Gemarkung unter Marlen, Eckartsweier,
Kehl und Auenheim aufgeteilt worden sei. Unberührt von Beinerts Angaben
vermerkte Fritz Eyer 1938: „Nachdem durch Überschwemmungen auch der
letzte Rest des Dorfes aufgegeben werden mußte, fiel der linksrheinische Bann
an Straßburg, der rechtsrheinische an das aufblühende Kehl, in welches sich
wohl auch die letzten Einwohner von Hundsfeld m.E. zurückgezogen haben
werden."

Nun traf ein solches Schicksal nicht allein Hundsfeld, das 1552 noch 6 Bürger
und 2 Witwen zählte, denn ähnlich erging es beispielsweise auch dem westlich
von Ottersdorf am Rhein gelegenen Dunhausen, dessen Gemarkung nach sei-

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