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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 121
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nem 1583 erfolgten Untergang mit Wintersdorf vereinigt wurde.217 Doch
J.A. Silbermann verknüpfte damit eindrucksvoller die unrühmliche Vergangenheit
: „Damit auch dieses Dorf, als eine weit und breit verschreyte Mördergrube
, einmal ein Ende nehmen möchte, so ließ der Herr Graf von Hanau um
das Jahr 1580 dasselbe gar vom Boden abzubrechen. Von dieser Zeit an ist sowohl
der Platz, wo das Dorf gestanden, als beinahe dessen ganzer Bann von
dem immer um sich fressenden Rhein gleichsam verschlungen worden." Rusch
berichtet, daß die Bewohner der Umgebung bei der Aufgabe des Ortes 1592
die Häuser abbrachen und die Steine für den eigenen Bedarf verwendeten.218

„Auenheimer Ried"

1644 gelangte das Hundsfelder Ried „auf 15 Jahre und noch 6 Jahre länger"
in die Hände von Auenheim und Willstätt.219 Bei der Bereutung der Landvog-
tei Ortenau im Jahre 1701 wurde bei der Festlegung der Grenze des Stabes
Goldscheuer vermerkt, daß die Gemarkung beim Punkt 14, der etwas nördlich
vom Saugießen unweit des Rheines lag, an den Straßburger Bann und das
Hanau-Lichtenbergische Territorium „wegen Hundfeld oder das Auener Ried
anstoßt".220 Das Hundsfelder Ried blieb auch weiter in Auenheimer Hand,
denn ein „Geometrischer Grund-Riß" vom Mai 1732 zeigt eine Grenzlinie (N)
zwischen dem Hospitalgut und dem „Hundtsfelder Rieth, so denen Auenheim
gehörig". Doch berichtet Silbermann, daß 1759 der Rhein so viel Land weggerissen
habe, daß vom ganzen Hundsfelder Bann nur ein kurzer Rest von 42
Klafter breit übriggeblieben sei. Nach einem Plan von 1767 floß der Strom damals
mitten durch das Hundsfelder Ried, so daß rechtsrheinisch nur noch ein
kümmerlicher Rest (G) blieb!221 1811 wird in den Auenheimer Gemeinderechnungen
die Vermessung des Hundsfelds durch den Geometer Dexin erwähnt
, der 260 Morgen und 43 Ruten errechnete. Letztmals erscheint es in den
dortigen Rechnungen im Jahr 1823.222 Vom Auenheimer Anteil am Hundsfeld
zeugen auf Karten die „Auenheimer Gebrannte Köpfle", die sich ab dem
G.P.83 rheinabwärts hinzogen, doch hält keine Flurbezeichnung die Erinnerung
mehr wach. Heute umfaßt der Gemarkungsteil Hundsfeld (südlichster
Punkt: G. P. 82) 87 ha, das sind 7,8 % der Fläche von Eckartsweier (Gemeinde
Willstätt). Privateigentümer sind Einwohner der Gemeinde Goldscheuer.

11. Die Burg Hundsfeld

1925 stellte die Mitgliedergruppe Kehl-Hanauerland des Historischen Vereins
für Mittelbaden Untersuchungen an, um den Platz der Hundsfelder Fahr ausfindig
zu machen und den Ort der alten Hundsfelder Pfarrkirche sowie die Lage
der früheren „Wasserburg" der Grafen von Hundsfeld festzustellen. 1934
berichtete Otto Rusch in der „Ortenau" (Band 64, 1984, Burgen und Schlösser
Mittelbadens) über die Ergebnisse: „Etwa 300 Meter nach Nordosten von dem
Gewann Hundsfeld (südlich von Kehl) kann man heute noch an der Bodenbe-

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