Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 123
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0123
schaffenheit die Lage der einstigen Burg erkennen. Grabungen förderten dicke
Mauern zutage, deren Gestein aber durch den zurückgegangenen Grundwasserstand
so weich war, daß es in der Hand zerfiel. Nach Süden (gegen das ausgegangene
Dorf Hundsfeld zu) scheint ein großes Tor gewesen zu sein. Nach
den Resten der Burggräben zu schließen, muß die Burg einen recht ansehnlichen
Umfang gehabt haben. (Funde: Torbeschläg, lange eiserne Ketten, Gemarkungssteine
mit leider ganz verwitterten, unleserlichen Zeichen usw.)

Diese Burg bewohnten die Ritter von Hundsfeld (,Hunesvelt\ 1196). Irgendwelche
Urkunden über die Erbauung der Burg (wohl im 11. Jahrhundert) fehlen
, ebenso die Kunde über die Herkunft des Geschlechts. Aus der Tatsache,
daß einige Mitglieder der Familien von Hundsfeld im 13. Jahrhundert in Straßburg
wohnten, kann man nicht schließen, daß die Burg in jener Zeit schon
nicht mehr bestanden hatte. Von einer gewaltsamen Zerstörung ist nirgendwo
die Rede. Möglicherweise hatten die häufigen Überschwemmungen des
Rheins, als er sich um 1400 ostwärts wandte, den Untergang der Burg zur Folge
. In einer Urkunde des Jahres 1743 ist noch der Gewann-Name Burghof zu
finden."

Leider hat Rusch es unterlassen, seinem Artikel eine Zeichnung beizufügen,
doch hatte er schon 1928 vermerkt: „Reste eines starken Gemäuers wurden etwa
800 Meter westlich des heutigen Forts Marlen im Jahr 1911 festgestellt."

Die von ihm geschilderte Schwierigkeit der Lokalisierung des Ortes ist verständlich
: „So verlegen Karten von 1576 und 1821 die angebliche Lage des
Dorfes Hundsfeld 20 Minuten (2 Kilometer) auseinander." Daß die Siedlung
noch lange Zeit auf den Landkarten ihren Untergang überdauert hat, zeigen
u.a. die Darstellungen von Gerhard Mercator (Alsatia inferior 1628), Jakob
von der Heyden (1636), Merian (Topographia Alsatia 1643), Matthäus Seutter
(1710), J. Wilhelm Jäger (1789) oder im Homännischen Atlas (1753).

Aber auch die topographische Festlegung des Hundsfeldes bietet gewisse
Schwierigkeiten. Während die Rheingränz-Carte von 1828 (B1.12 Straßburg)
keine Angabe über seine Lage macht, werden auf der neubearbeiteten Karte
von 1838 über den „Lauf des Rheins" zwei Inseln (1828 noch als „Erster
Grund") sowie der nördliche Teil der „Gebrannten Köpfle" mit Hundsfeld bezeichnet
. Dieses liegt auch auf der Rheinlaufkarte von 1852 noch westlich
bzw. nordwestlich von der Nordspitze des Sundheimer Grundes. Auf diese Lage
verwies F. v. Apell anhand einer anderen Karte: „Hundsfelden lag, so z. B.
auf der Carte du Rhin, 7. Edition, 1857, zwischen dem Schneckenkopf und
dem Sundheimer Grund, dem Ruchauegrund gegenüber." Schließlich rutscht
das Hundsfeld auf der Karte von 1872 noch weiter südlich aus dem Kehler
Bann heraus in das heutige Gebiet der Gemarkung Eckartsweier, wobei es im
Westen noch etwas auf Kehler Gemarkung übergreift.

123


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0123