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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 144
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Johannes Sweiger, markgräflicher Schreiber,
Sekretär und Rat; Begleiter Markgraf Bernhards II.

Michael Rumpf

Ist die Rede von bekannten und studierten Bühlern des ausgehenden Mittelalters
und der frühen Neuzeit, so beschränkt man sich für gewöhnlich auf die
bei Karl Reinfried genannten Mitglieder der Familie Tucher.1

Wolfgang Tucher, Doktor beider Rechte, wurde wohl um das Jahr 1500 in
Bühl geboren und stand um 1548 als Generalvikar in den Diensten des Bischofs
Erasmus von Straßburg.

Der mit ihm verwandte Johann Heinrich Tucher (der Verwandtschaftsgrad
läßt sich aufgrund der dürftigen Quellenlage nicht erschließen), um das Jahr
1540 in Bühl geboren, bezog 1558 die Universität Freiburg, wurde im folgenden
Jahr Baccalaureus und 1561 Magister Artium. Als Doktor der Philosophie
und beider Rechte war er lange Jahre zuerst als Professor der alten Sprachen
und der Rhetorik und von 1587 an in der juristischen Fakultät als Lehrer des
Römischen und des Kirchenrechts bis zu seinem Tode im Jahre 1609 tätig.

Weitestgehend unbekannt und nur in der Literatur zum „Seligen" Markgrafen
Bernhard Q. berücksichtigt ist Johannes oder Hans Sweiger bzw. Schweiger.

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist er der Sohn des in den Jahren 1427 bis 1435
als windeckischer Vogt zu Bühl amtierenden Heinrich Sweiger.2

Johannes Sweiger studierte zusammen mit den Markgrafen Georg, Johannes
und Markus um das Jahr 1452 in Erfurt und trat nach Beendigung seiner Studien
als Schreiber in den Dienst des Markgrafen Jakob I.

Nach dessen Tod am 13. 10. 1453 diente er Markgraf Bernhard IL, dem Sohn
des Verstorbenen, als Sekretär.3

Noch zu Lebzeiten Markgraf Jakobs I. begleitete Johannes Sweiger den Markgrafen
Bernhard II. nach Frankreich und auf dessen Kriegszug in die Lombardei
, wo er nach eigener Aussage neben seiner Tätigkeit als Sekretär dem
Markgrafen auch mit der Armbrust zur Seite stand.4

Gegen Ende des Jahres 1455 ging Markgraf Bernhard II. in der Funktion eines
kaiserlichen Rates nach Wiener Neustadt an den Hof Kaiser Friedrichs III. Das
markgräfliche Gefolge beschränkte sich auf die notwendigsten Hilfskräfte. Neben
dem Sekretär Johannes Sweiger standen noch zwei Räte, ein Beichtvater,
ein Wappenknecht, ein Kammerknecht und ein Bote in markgräflichen
Diensten.

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