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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 216
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Auch für die religiösen Bedürfnisse mußte gesorgt werden. Die aus Eckartsweier
gekommenen Farmer waren lutherischen Bekenntnisses. 1886 bauten sie
sich eine Kirche. Mit ihr wollte man sich auch ein Stück Heimat schaffen. So
errichtete man sie im ähnlichen Stil wie die Weinbrennerkirche daheim, in der
ja alle Auswanderer getauft, zum großen Teil auch konfirmiert und getraut
worden waren. In Erinnerung an die Heimat schmückte man an Weihnachten
in der Kirche einen Weihnachtsbaum.

Auch Methodisten gab es unter den deutschen Auswanderern. Ihre Gemeinde
entstand während des Bürgerkrieges, als 1864 ein methodistischer Prediger in
die Gegend von Almond kam und dort Gottesdienst abhielt und zwar in deutscher
Sprache. 1865 gründeten sie sich eine eigene Kirche, der 1895 eine
zweite folgte.

In beiden Gemeinden war die Gottesdienstsprache zunächst Deutsch, seit dem
1. Weltkrieg aber Englisch.

Almond, Wisconsin, heute

Das Dorf Almond liegt im Staate Wisconsin. Dieser Staat hat mehr als die
Hälfte der Größe der Bundesrepublik, aber nur etwa 5 Millionen Einwohner.
Die Hauptstadt ist Madison. Wisconsin ist ein reiner Agrarstaat, liegt etwas
südlicher als die Bundfcsrepublik, hat aber ein extremeres Klima - sehr kalte,
schneereiche Winter und heiße, trockene Sommer.

Almond hat heute etwa 1000 Einwohner. Man darf sich dabei aber nicht ein
Dorf wie bei uns vorstellen. Die Gemarkungsfläche ist ca. 20 auf 20 km groß.
In diesem Raum zerstreut liegen die einzelnen Farmen. Der Zentralort selbst
hat etwa 400 Bewohner. Aller Verkehr geht nur mit dem Auto. Es gibt keine
Buslinien.

In der Stadt und besonders auf dem Land sind fast alle Häuser aus Holz gebaut.
Es ist eine für unsere Begriffe sehr leichte Bauweise, meist eingeschossig. Der
Komfort in den Wohnungen ist nicht anders als bei uns. Auch der Lebensstandard
allgemein ist nicht höher als bei uns. Wofür man in Wisconsin Geld ausgibt
, ist das Reisen. Man reist mit dem eigenen Auto oder mit dem Flugzeug,
das zum größten Teil die Eisenbahn abgelöst hat. In Madison gibt es keine Eisenbahn
mehr, nur noch Fernbuslinien. Dabei hat die Stadt mehr als 200 000
Einwohner und eine Universität mit 45 000 Studenten.

Wie schon erwähnt, ist Wisconsin ein Agrarstaat. Hauptsächlich gibt es Rinderfarmen
, aber auch Schweinefarmen und Ackerbaubetriebe. Die Größe der
Farmen ist sehr unterschiedlich und liegt zwischen 50 und 1000 ha. Während
die Rinderfarmen meist extensiv bewirtschaftet werden (Weidebetrieb und im
Winter Maissilage), sind die Ackerbaubetriebe meist mit riesigen Beregnungsanlagen
ausgestattet. Dies ist sehr kostspielig, sichert aber hohe Erträge. Ein

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