http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0221
Straßburg, schon im 15 Jh. Haupthandelspartner der Wolfacher Floßherren.
Erste als realistisch zu betrachtende Darstellung in der Schedeischen Weltchronik
von 1493.
Straßburg war damals und blieb über Jahrhunderte hinweg nicht nur die kulturelle
sondern auch die wirtschaftlich beherrschende Metropole des Oberrheins
. Straßburg hauchte der Kinzigflößerei das Leben ein. Straßburger
Holzhändler verstanden es früh, den Segen des Schwarzwaldes an die Städte
am Rhein weiterzuverteilen. Die Flößerei nach und der Holzhandel mit Straßburg
banden von nun an Wolfach an die große Welt an. Durch seinen Straßburghandel
konnte sich Wolfach zum Mittelpunkt des Langholzhandels im
oberen Kinzigtal entwickeln, konnte belebende Kaufkraft in die Stadt einfließen
.
Um eine konkrete Vorstellung von der Größenordnung der damaligen Holzge-
schäfte — hier des Brennholzhandels — zu vermitteln, sei festgehalten, daß
z.B. 1576 die Stadt Straßburg 7 605 Klafter Brennholz herbeiflößen ließ, was
einer Holzmauer von rund 30 km Länge und 1 Meter Höhe entsprach.
Das wahre Alter der Flößerei auf der oberen Kinzig verliert sich im Dunkel
der Geschichte. Doch vor rund 500 Jahren, an der Wende vom Mittelalter zur
Neuzeit, verdichtet sich die „Aktenlage" über die Existenz der Kinzigflößerei
plötzlich stark. 1471, 1484, 1487, 1504, 1527, 1544 sind urkundliche Zeitmarken
, die der Wolfacher Flößerei geschichtlichen Boden geben.
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