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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 228
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0228
Letzter Floßweiher auf der Gemarkung Wolfach. Zeuge der bedeutenden Heubachflößerei
, die von Heinrich Hansjakob im Buch ,,Waldleute", Abschnitt
,,Fürst vom Teufelstein", beschrieben wurde.

Die Nachfrage nach diesem großen Floßholz blieb über die Jahrhunderte bestehen
. Jede neue Blütezeit der Städte am Rhein verlangte nach Holz; jeder
Stadtbrand, jede Einäscherung löste einen neuen Nachfrageschub aus. Man
muß, um dies zu verstehen, wissen, daß man allein zum Bau eines Gutacher
Bauernhauses das Holz von etwa 1 Hektar Wald verbrauchte, daß die Bauleute
für die Errichtung eines großen Fachwerkhauses, wie sie heute noch als Gasthöfe
bei uns, im Hanauer Land oder im Elsaß stehen, etwa 120 Baueichen und
180 stolze Tannenbäume verarbeitet haben, was einem kleinen Wald entsprach
.

Nur weil die Nachfrage auf dem Straßburger Holzmarkt über Jahrhunderte
gleichmäßig stark blieb — abgesehen von Zeiten, da die Kriegsfurien über unser
Land rasten —, wird die unglaubliche Energie begreifbar, die unsere Vorfahren
für den Aufbau und Erhalt des Floßwesens aufbrachten. Nur eine hoch
eingepegelte wirtschaftliche Erwartungshaltung kann die Menschen des Kinzigtales
permanent ermuntert haben, die erforderlichen Einrichtungen am Fluß
nicht nur zu schaffen, sondern sie immer wieder aufzubauen, wenn sie durch
Alter geschwächt, wenn sie durch die Urgewalten von Hochwassern und Eisstößen
geschädigt oder vernichtet waren. Der Zwang zum Erfolg muß die
Wolfacher Holzflößer bewogen haben, ihre großartige, wahrhaft imponierende
Floßfahrtechnik mit Gelenkflößen riesigen Ausmaßes zu entwickeln, die

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