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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 236
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Schiffsherr und Floßknechte, Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Bilde vereint.
Schiffer Roman Armbruster, durch die weltmännische Kleidung deutlich ab-
und herausgehoben, war der letzte Vorstand der zum 1.1. 1896 aufgelassenen
Kinzigflößerei — Genossenschaft Wolfach.

Er und die um ihn gruppierten jungen und alten Wolfstalflößer hatten die letzte
Periode der Kinzigtalflößerei mitgetragen, erlebten das Ende der einst so stolzen
Flößerzeit voll Wehmut mit. Roman Armbruster ließ sich auch durch die
1896 eingetretene Wende im Holztransportwesen nicht vom ,,Holz" trennen,
er betrieb weiter seine Sägewerke und gründete — der Entwicklung neuer
Techniken vertrauend — sogar 1897 das Wolfacher E-Werk.

nung zusammenfassend — schrieb: „Über 400 Jahre hat die Flößerei das ganze
Flußgebiet beherrscht, alle Wasserkräfte eigennützig an sich gezogen, restlos
für sich ausgenützt und dadurch der Fabrikindustrie, der allzeit fleißigen Tochter
des 19. Jahrhunderts, den Einzug in unser Tal verwehrt.

Man schrieb das Jahr 1896, als die „Kinzigtäler Flößergenossenschaft
Wolfach-Schiltach" sich selbst auflöste, fast ein Jahrhundert ist vergangen,
seit die HiTech des ausgehenden 19. Jahrhunderts Altes, Bewährtes gnadenlos
zum Absterben verurteilte. Flößerei ist heute Vergangenheit, ist Geschichte.
90 Jahre, 100 Jahre sind eine lange Zeit, so lange, daß es keine Augenzeugen
des realen Floßgeschehens mehr gibt, daß konkrete Kenntnisse, Erfahrungen,
Erlebnisse verblassen.

Rasch wurde von den Nachfahren um den gefahrvollen Beruf des Flößers der
Zauber des Romantischen, des Exklusiven gewoben. Ganz gewiß waren die

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