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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 263
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Die Geschichte der Mittelbadischen Eisenbahngesellschaft
(MEG)

Paul Hetzel

Das Thema heißt: Die Geschichte der Mittelbadischen Eisenbahngesellschaft,
genauer der Straßburger Straßenbahngesellschaft und dann später der MEG
oder auch liebevoll herabsetzend „Käsrutsch" oder „Entenköpfer", weil manches
Getier (nicht nur Enten) diesem durch die Dörfer schnaufenden Ungetier
zum Opfer fiel, abgesehen von den vielen Rössern oder Kühen, die angesichts
der drohenden Gefahr in Form der herannahenden zischenden und pfeifenden
Lokomotive mitsamt Fuhrwerk und scheltendem Fuhrmann scheuend im Karacho
davonstürmten.

Viele denken noch gerne und mit etwas Wehmut an das Bähnel zurück, in dem
man morgens noch eine Runde schlafen oder sich auf die Schule, sei es in Kehl
oder in Bühl, vorbereiten konnte. Man war ja lange genug unterwegs.

Die Mittelbadische Eisenbahn besorgte, wie der Name schon sagt, im Mittelbadischen
Raum von Schuttertal bis Rastatt einen großen Teil des Personen-
und Warenverkehrs während rund 80 Jahren, auf jeden Fall bis in den 50er
und 60er Jahren, als die Personenautos dann häufiger wurden.

Erlaubt sei ein kurzer Schlenker zurück in die Geschichte der Eisenbahn. Eisenbahn
bedeutet nicht nur eine gewisse Technik beim Transport von Personen
und Waren. Die Eisenbahn hat auch das Leben der Menschen grundlegend geändert
. Reisen, für die man vorher Tage oder Wochen benötigte, verkürzten
sich auf einige Stunden. Während sich Kutschen und Fuhrwerke zuvor über
schlechte Straßen quälten, die diesen Namen oft nicht verdienten, von Achsenbrüchen
und anderen Widrigkeiten bedroht, glitten jetzt von Lokomotiven gezogene
Züge fast ohne Reibung über Schienen, über „Eiserne Straßen".

Solche Spurbahnen sind uralt. Als ich vor ca. 10 Jahren in Sizilien war, um
Reste griechischer Bauten zu besichtigen, sah ich eine vielleicht 8 cm tiefe
Wagenspur, die in den Stein gegraben war. Die Spuren liefen schön parallel
nebeneinander. Ich dachte damals, diese Spur habe sich mit der Zeit eingegraben
. Aber dem war keineswegs so. Denn man hatte Spuren zum Transport
schwerer und umfangreicher Steinmengen zum Bau von Tempeln und Amphitheatern
in den Steinboden, also steinerne Wege gegraben. Man hatte sogar
Ausweichgleise.

Später kamen Holzspurbahnen auf. Diese waren Jahrhunderte in Gebrauch.
Etwa um 1770 kam man, vor allem um den Eisenabsatz zu fördern, auf die

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