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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 279
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Die Lange Bruck (Jan van der Heyden 1613)

Unter dem Bild der Langen Bruck steht die Devise , Mutuum Auxilium'' oder
,,Einer trage des anderen Last" in den Worten des Neuen Testaments. Sie galt
für jede mittelalterliche Brücke — Brückenbau war ein Akt der Nächstenliebe.
Die Brücke bewahrte den Benutzer vor Gefahren und brauchte selber Schutz.

Auf Rat des württembergischen Bundesgenossen wurde am 1. März 1622 die
Anlage einer neuen Schanze bei der Kehler Brücke genehmigt, 300 Mann aus
Württemberg lagen zur Unterstützung der Straßburger Söldner in der Kehler
Schanze, und im Juli 1622 wird darüber geklagt, daß so viele Straßburger Bürger
über die Brücke kämen und den Soldaten ihre geraubten Sachen abkauften.

Der aus Schweinfurt stammende schwedische Generalquartiermeister Morschhäuser
leitete die Schanzarbeiten in Kehl 1634.

Im September rückten kaiserliche Truppen von Willstätt aus gegen Kehl und
setzten der fliehenden schwedischen Reiterei über die Brücke nach. Die Straßburger
brachen das letzte Joch ab, und es entstand ein Blutbad unter den
Schweden. Von den Kaiserlichen wurde Kehl eingenommen und verwüstet,
bis am folgenden Tag Schweden und Straßburger das Dorf wieder besetzten.

Damals flüchtete aus dem schon von den Schweden zerstörten Willstätt der
Dichter und spätere Amtmann Johann Michael Moscherosch mit seiner Familie
ins sichere Straßburg, das sich, zwischen Frankreich und Habsburg geraten
, 1635 für neutral erklärte.

1641 nahmen wieder kaiserliche Truppen unter dem Markgrafen Wilhelm von
Baden Kehl ein, jedoch ohne Brandschatzung. General d'Oysonville fuhr 1641

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