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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 286
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1. Oktober 1805 in Begleitung von Josephine in Straßburg auf, um den Feldzug
vorzubereiten. Die wichtigsten Daten enthält der Tagesbefehl der Armee
vom 7. Oktober aus Nördlingen. Danach überschritt am 25. September das
Corps Lannes den Rhein in Richtung Ludwigsburg, ebenfalls Murat mit der
Kavalleriereserve in Richtung Schwarzwald. Am 30. September zog der
Armee-Troß nach Heilbronn, und am 1. Oktober reiste Napoleon nach Ettlingen
, um den Markgrafen von Baden, und dann nach Ludwigsburg, um den
Großherzog von Württemberg für seine Allianzpläne und Heiratsprojekte zu
gewinnen. Dabei erhob er den Markgrafen zum Großherzog und den Großherzog
zum König.

In jenen Straßburger Herbsttagen hatte er zu Pferd den Übergang der Truppen
über den Rhein beobachtet, die Division Gazan in Kehl besichtigt und am
30. September eine Ansprache an die Armee gerichtet, die den Rhein überschritten
hatte.

Noch am Abreisetag, dem l. Oktober, empfing er den ihm noch unbekannten
Karl Ludwig Schulmeister aus Neu-Freistett (seit 1797 in Straßburg wohnend
), der, aus dem Departement ausgewiesen, erst in Baden gesucht werden
mußte. Napoleon stimmte den bisher für den österreichischen General Mack
in Ulm tätigen Spion um und schickte ihn am gleichen Tage im eigenen Auftrag
über den Rhein nach Ulm, wo er mit einer Mischung von wahren und falschen
Informationen den General so verunsicherte, daß er sich zur Kapitulation
entschloß. Gefangene strömten nach Frankreich, Österreicher passierten
die Rheinbrücke im November, preußische Gefangene mit vielen Kranken im
Januar.

Der Sieger von Ulm, Elchingen und Austerlitz kehrte zusammen mit der Kaiserin
zurück und zog am 22. Januar 1806 durch das ihm errichtete Triumphtor
in Straßburg ein, um den Sieg zu feiern, wie in der Festschrift geschildert
wird, die Benjamin Zix illustrierte.

Der Torbogen trug am Ende der Schiffbrücke auf der Straßburger Seite in dreißig
Meter Höhe die überlebensgroße Reiterstatue Napoleons mit den kaiserlichen
und königlichen Insignien über der Begrüßungsinschrift „Napoleon,
vainqueur et pacificateur, la ville de Strasbourg heureuse et reconnaissante".
Über dem Hauptbogen krönten Genien den Helden und verkündeten seine Siege
, die in vier Reliefs über den Seitentoren vorgeführt wurden: nach Westen
die Einnahme der Brücke von Lodi und die Schlacht von Marengo, nach der
Kehler Seite der Übergang über die Donau und die Schlacht von Austerlitz.
Beiderseits der korinthischen Säulen an den Seitentoren waren Siegestrophäen
und Embleme von Kunst und Handel angebracht, ebenso innen an den Torgewänden
. Ringsum an den Torpfeilern symbolisierten Gewandfiguren Hoffnung
, Kraft, öffentliches Wohl, Recht, Kunst und Überfluß. Der Hauptbogen
bot innen Platz für Fanfarenbläser. Der Torbau war bemalt mit Imitationen

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