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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 290
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rung von 1796 wiederaufgebaut worden war. In dieser für die Bewohner verzweifelten
Lage wurde in Baden ein Plan zur Verlegung und Wiederaufbau
Kehls an der Kinzig zwischen Sundheim und Neumühl ausgearbeitet (durch
Tulla und Weinbrenner). Ab 5. Dezember wurde die bereits verbotene Benutzung
der Rheinbrücke und das Betreten der Festung Kehl als Spionage verfolgt
. Eine speziell für das Fort bestimmte Schiffbrücke wurde über den Rhein
gelegt. Noch am 14. Januar 1814 wurde an den Befestigungen gearbeitet. Besonders
ernannte Schiffer hatten Kehl und Straßburg mit Brennholz zu versorgen
. Auf Anordnung des Präfekten hatten die Bauern, die sich und ihre Habe
nach Straßburg in Sicherheit gebracht hatten, auch die Pflicht, eine Fuhre nach
Kehl zu leisten. Das Fort wurde von 1 000 Mann mit 120 Kanonen verteidigt.

Die Alliierten hatten im Süden bei Altenheim eine Schiffbrücke über den
Rhein geschlagen. Im Norden näherten sich die Belagerer der Festung von Auenheim
her und von Bodersweier, auch von Sundheim, während die Besatzung
Ausfälle gegen Auenheim, Sundheim und Marlen unternahm. Die als Festungsbesatzung
verwendete Nationalgarde war gerade zurückgezogen und
durch bewährte Linientruppen ersetzt worden, als nach Rückkehr der Bourbo-
nen und Abdankung Napoleons die Waffen ab 15. April schwiegen. Der Belagerungszustand
wurde am 6. Mai 1814 aufgehoben. Im gleichen Monat
bestimmte der 1. Pariser Frieden Rückgabe an Baden und Schleifung der
Festung.

Am 5. April 1815 hatte der Kehler Festungskommandant Volkmann die
Schleifung der Festung befohlen, und Ende Juni hatte der damit beauftragte
Major Tulla die am 24. Mai begonnenen Demolierungsarbeiten abgeschlossen
, als sich alliierte Truppen bei Kehl versammelten, um nach Frankreich zu
ziehen. Nach immer neuen Reparaturen hatte nun die Existenz der stark strapazierten
Napoleonbrücke 1825 ein Ende. Schon seit dem 26. Januar 1816 gab
es eine neue Schiffbrücke, statt 12 hatte sie nur noch eine Breite von 7 Metern.
Für sieben Jahrzehnte blieb sie die einzige Verbindung zwischen beiden
Ufern. Die Einnahmen aus dem Brücken- und Wegegeld blieben jetzt in Kehl,
wo zwei Jahrmärkte eingerichtet wurden, die mit der neuen Garnison für die
Wiederbelebung der Wirtschaft sorgten.

Technik mit Kunst vereint

Neben die Schiffbrücke trat etwas völlig Neues, die 1858 bis 1861 erbaute Eisenbahnbrücke
über den Rhein. Sie wurde nötig und möglich durch die fortschreitende
Entwicklung des Eisenbahnbaus, der Eisenverarbeitung und des
Brückenbaus. Fachwelt und Öffentlichkeit verfolgten das Projekt mit großem
Interesse, Zeitschriften und Zeitungen berichteten darüber, sowohl in Frankreich
wie in Deutschland.

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