Freiburger historische Bestände - digital

Im März 1858 begannen die Franzosen, den ersten Pfeiler der Eisenbahnbrücke
zu errichten. Mit 150.000 Nieten bauten dann die Arbeiter der Firma
Benckiser, Pforzheim, die von Creusot gelieferten Flacheisen auf dem Montageplatz
am linken Rheinufer zu dem 177 Meter langen Brückenoberbau zusammen
.

Vom 8. bis 22. September schoben acht Winden die 1200 t schwere Last der
ganzen Brücke über den Strom. Die zur Verlängerung angezimmerte ,,Nase"
erreichte in der zweiten Septemberhälfte den östlichen der beiden Mittelpfeiler,
das Ende lagerte noch auf dem linken Ufer. Der Straßburger Photograph hat
das Bild von dem ersten Pfeiler auf der Kehler Seite neuaufgenommen.

(Photo Straßburger Museen)

Ähnliche Balkenbrücken waren erst kurz vorher bei Dirschau über die Weichsel
und etwa gleichzeitig in Köln über den Rhein gebaut worden, abgesehen
von einer kleinen Brücke über die Kinzig bei Offenburg 1846.

Die neugotischen Brückenportale waren geschmückt mit schlanken Fialen und
einer Art von Königsgalerie wie an französischen Kathedralen und mit gußeisernen
Figuren. Sie stellten die Kinzig auf der östlichen und die III auf der
westlichen Seite dar sowie den Vater Rhein auf beiden Seiten, die beiden ersten
waren Arbeiten des Hüfinger Bildhauers Franz Xaver Reich, die Rheinfiguren
des Konstanzer Bildhauers Hans Baur.

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