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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 301
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Da ihre Fahrbahn wesentlich höher liegt als die der früheren Straßenbrücke,
benötigt sie längere Rampen, und dafür war am alten Standort kein Platz. Sie
wurde daher 140 Meter flußaufwärts verlegt und mündet in Straßburg nicht
mehr wie früher in die alte Route du Rhin. In Kehl mußte die geradlinige
Hauptstraße zum Bahnhof hin abgeknickt werden, damit am Fuß der Brückenrampe
eine rechtwinklige Straßenkreuzung angelegt werden konnte.

Brückenschlag in die Zukunft

Die Friedenshoffnungen, die sich im 19. Jahrhundert noch mit der Eröffnung
der neuen Eisenbahnbrücke verbanden, hefteten sich im 20. Jahrhundert nicht
an eine Eisenbahnbrücke, sondern im Zeitalter des Individualverkehrs und des
Automobils an die neu erbaute Straßenbrücke, die den Namen „Europabrücke
" erhielt.

Bei der Eröffnung am 23. September 1960 kamen die Hoffnungen zum Ausdruck
, die auf die Einigung Europas gesetzt werden, der in Straßburg die Arbeit
des Europarats gilt. Daher wurden die Einweihungsfeierlichkeiten auf
beiden Ufern des Rheins im Gebäude des Europarats fortgesetzt. Heute nehmen
viele Parlamentarier der Beratenden Versammlung des Europarats oder
des Europaparlaments diesen Weg zu den Sitzungen, Tag für Tag fahren die
zahlreichen Grenzgänger zu ihren Arbeitsplätzen im benachbarten Baden. Seit
dem 1. Januar 1958 fährt die Autobuslinie vom Straßburger Bahnhof zunächst
versuchsweise, seit etwa 1965/67 regulär nach Kehl. Benutzer sind in den
Sommermonaten die Touristen aus Kehl, vor allem aber die Hausfrauen aus
den südöstlichen Stadtteilen Straßburgs, um je nach Preisentwicklung und
Wechselkurs mehr oder weniger günstig einzukaufen. Das Defizit der Buslinie
teilen sich die Nachbarstädte in bestimmtem Verhältnis. Seit 20 Jahren pflegen
und vertiefen die Gemeinderäte, Vereine, Schulen oder andere Besucher auf
dem Weg über diese Brücken die partnerschaftlichen Kontakte zwischen Kehl
und Montmorency.

So hatte bei der Einweihungsfeier 1960 den tieferen Sinn des Brückenbaus der
damalige Koadjutor und spätere Bischof von Straßburg, Mgr. Arthur Elchinger
gedeutet: „Gott möge uns allen helfen, unter den Menschen fortwährend
Brückenbauer zu sein und täglich getrennte Ufer zu verbinden."

Die Aufnahmen wurden vom Verfasser zur Verfügung gestellt.

Literatur

Hermann Aubin, Die Rheinbrücken im Altertum und Mittelalter, Rhein. Vierteljahrsblätter,
1937, S. 111-126

Johannes Beinert, Die Straßburger Rheinfähre im Mittelalter, ZGO NF 21, 1906, S. 390—399
Johannes Beinert, Geschichte des badischen Hanauerlandes unter Berücksichtigung Kehls, Kehl
1909

Otto Rusch, Schicksale der Reichsfestung Kehl bis 1814, Kehl 1921
Otto Rusch, Geschichte der Stadt Kehl und des Hanauerlandes, Kehl 1928

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