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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 309
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Zwei südwestdeutsche Liberale: links:
Wilhelm Stahl, geb. 1903; 1928—1933
Landesgeschäftsßhrer der DDP in
Karlsruhe; 1946—1968 Bürgermeister
von Titisee; Mitglied des Badischen
Landtags und des Deutschen
Bundestags (1949—1961). — rechts:
Dr. Theodor Heuss (1884—1963).
— vor 1933: Mitglied des Parlamentarischen
Rats; 1949—1959
Bundespräsident. (Aufnahme 1953
in Titisee).

wurde, ist der scharfe Trennungsstrich, den er in wirtschaftlichen Fragen zwischen
uns und der Sozialdemokratie zieht, andererseits die Unnachgiebigkeit
in Kulturfragen gegenüber dem Zentrum..."

Der Wahltag, der 27. Oktober 1929, brachte der DDP nun nicht den erhofften
Erfolg. Der Wahlkreis IX schickte zwei Zentrumsleute und einen SPD-Mann
in den Landtag nach Karlsruhe, obwohl sich die Stimmen für die DDP allein
im Amtsbezirk Wolfach von 607 bei der Landtagswahl 1925 auf 708 erhöht
hatten; Hochburgen der Partei waren hier nach wie vor Hornberg (107) und
Schiltach (154); auch in Gutach (81) und Haslach (96) erhielt sie ein respektables
Ergebnis, während in den Landgemeinden nur vereinzelte Stimmen, wenn
überhaupt, auf sie entfielen; in Wolfach (43) rangierte sie bereits abgeschlagen
hinter den Rechtsparteien. Während die DDP in den anderen Städten des Kreises
hinter dem Zentrum bzw. der SPD den dritten (oder auch vierten) Platz
behauptete, lag sie in Schiltach an zweiter Stelle, hinter der SPD (321), gefolgt
von DVP (86), DNVP (83) und NSDAP (49), ein Ergebnis, das sie mit Sicherheit
dem Wirken der hiesigen Ortsgruppe unter G. Trautwein verdankte. War
somit das Ziel, daß „über dem Schwarzwald wieder die demokratische Fahne
wehen*' müsse, verfehlt und auch das Engagement G. Trautweins als Versammlungsleiter
, Redner und Organisator der Wahlkreisarbeit ohne durchschlagenden
Erfolg geblieben, so hatte die DDP insgesamt wenigstens ihre
Position im Landtag mit 6 Mandaten gehalten, wiewohl sie 1919 einst 25 Sitze
besaß.

G. Trautwein, des Dankes für seine „so außerordentliche Mitarbeit" gewiß,14
war dennoch ungebrochenen Kampfesgeistes: Man könne „nie genug in der
Aufklärung" tun, der Einfluß der Pfarrer auf die Frauen sei die Kehrseite des
Frauenwahlrechts, so daß man langsam zu dessen Gegner werde, und im Bezirk
Wolfach sei einfach das Zentrum „die Parole". Im März 1930, zur Gene-

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