http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0323
Das Schiltacher ,,Vorstädtle" mit der 1864 erbauten Stadtbrücke um 1930
(Sammlung H. Harter)
keit zeigte das Nahen des Feindes an. Schlag auf Schlag folgten nun auch die
Meldungen über das Vorrücken der französischen Truppen ins obere Kinzigtal
und auf der Hochebene bis Schramberg, das am 20.4. eingenommen wurde.
G. Trautwein hatte in der Zwischenzeit sich um Vielerlei zugleich zu kümmern
. Da waren befehlsgemäß die Panzersperren zu besetzen und die Männer
einzuweisen, die mit Gewehren und Panzerfäusten bewaffnet waren. Nur auf
seinen ausdrücklichen Befehl sollten sie jedoch die Sperren schließen, sichere
Fluchtwege waren abgesprochen.
In Schiltach war inzwischen ein Sprengtrupp eingetroffen, dessen Führer, ein
technischer Oberinspektor, auf dem Rathaus telefonisch Sprengstoff anforderte
. Dabei wurde er von der dortigen Volkssturmwache belauscht (K. Bühler,
Sonnenwirt, O. Wolber), die sofort G. Trautwein informierten, der seinerseits
nach langem Verhandeln von dem Sprengtruppführer erfuhr, daß er im Räume
Schiltach umfangreiche Sprengungen plante (alle Brücken, der Hohensteinfelsen
, das Eisenbahntunnel Richtung Schenkenzell). G. Trautwein informierte
andere in Schiltach stationierte Wehrmachtsoffiziere und konnte sie zusammen
mit K. Bühler und O. Wolber davon überzeugen, daß Brückensprengungen
hier militärisch sinnlos waren und nur den Zweck haben konnten, „dem Feind
tote Erde zurückzulassen". Von nun an wurden die Brücken bewacht und der
Sprengtruppführer durch K. Bühler „beschattet", der diesem denn auch mit
323
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0323