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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 356
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Diese Fehde ging sicherlich nicht vorrangig um die Frage, ob 1 850 oder 500
Festmeter Holz zu schlagen sind. Vielmehr steht die Behandlung der Beamtengehälter
im Hintergrund der Auseinandersetzung. Der Hinweis in der „Schwarzwälder
Post" am 23. 10. 30, daß sich die gesamten hiesigen Wählergruppen
auf eine gemeinsame Liste geeinigt hätten, war für Eingeweihte fast schon Ironie
; denn wie die Inserat-Debatte nach der Wahl belegt, war Einheit ferner
denn je.

Die Veröffentlichung der Kandidatenlisten brachte dann auch einige Überraschungen
.

Der Wortführer der Kommission, Heinrich Haiß, war zum Spitzenkandidaten
der bürgerlichen Wählergruppen aufgestiegen. Gemeinderat August Neunzig85
.war von der Unparteiischen Liste zur bürgerlichen übergewechselt. Die
beiden bürgerlichen Dissidenten Gustav Zapf und Josef Fuchs bauten eine eigene
Liste, die „Freie Wählerschaft", auf, die dadurch auffiel, daß sechs Beamte
oder Pensionäre auf ihr vertreten waren, die alle bisher nie kommunalpolitisch
in Erscheinung getreten waren. In einer Wahlanzeige am 16. 11. 30
warb diese Liste auch besonders um die Beamten.

Auf den Listen der Arbeiterparteien gab es kaum neue Namen: auch blieb sie
ausschließlich von Arbeitern oder ehemaligen Arbeitern beherrscht; nur Lindenwirt
Fritz Mayer machte eine Ausnahme.

Ein Name wurde vermißt: Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Kopf kandidierte
nicht mehr, dafür aber seine drei Söhne Adrian, Josef und Xaver, letzterer
auf der Freien Liste.

Tod des Bürgermeisters überschattet die Wahl

Hermann Kopf trat mitnichten von seinem kommunalpolitischen Engagement
zurück. Sein Verzicht hatte andere Gründe.

Am 9. Oktober 1930, sechs Wochen vor der Wahl, verstarb nach längerer
Krankheit Bürgermeister Karl Schäfer. Die Neuwahl sollte vom neuen Bürgerausschuß
im Januar 1931 vorgenommen werden. Sicherlich wollte Hermann
Kopf es dieses Mal erneut versuchen, nachdem er ja 1923 von einem auswärtigen
Kandidaten geschlagen wurde. Vielleicht rechnete er ja ganz sicher mit einer
Wahl, so daß er seinen Platz im Bürgerausschuß räumen und mit seinen
drei Söhnen drei sichere Wähler in das Gremium bringen konnte.

Das Ergebnis der Gemeindewahl brachte mit der absoluten Mehrheit für die
Vereinigten Bürgerlichen Wählergruppen eine Überraschung.

abgegebene Stimmen bei Gemeinderatswahl
949
bei Gemeindeverordnetenwahl 943

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