Freiburger historische Bestände - digital

Die Hauptstraße von Zell a. H.

Adrian Kopf vor dem Rathaus folgte das Horst-Wessel-Lied als Abschluß der
Veranstaltung.112

Nach der „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" vom 28. 2. 33 wurden
alle kommunistischen Organisationen aufgelöst. Die Parlamentsmandate
wurden aberkannt. So wird in Zell ab dem 23. 3. 33 der Gemeinderat Rudolf
Ganz nicht mehr zu Sitzungen eingeladen. Gleichzeitig legt SPD-Gemeinderat
August Schwab sein Amt als Bürgermeister-Stellvertreter nieder.113 In der
Folgezeit erklären einige kommunistische Gemeindeverordnete ihren Austritt
aus der Partei und aus dem Bürgerausschuß. Dies geschah wohl unter dem
Eindruck von drei weiteren Schutzhaftnahmen ehemaliger Kommunisten am
16. 3. 33. Im April wurden die Arbeitervereine aufgelöst, und die SPD löste
ihre Ortsvereine freiwillig auf, in Zell am 13. 5. 33. Am 27. 4. erklärte Erzbi-
schof Gröber, daß die katholische Kirche den „neuen Staat positiv bejaht".114
Damit war praktisch das Zentrum fallengelassen worden. Nach dem Reichskonkordat
am 20. 7. 33 wurde es endgültig aufgelöst.

Am 28. 4. trat das Gleichschaltungsgesetz in Kraft; demnach wurden die Sitze
der Gemeindegremien neu verteilt, und zwar nach dem örtlichen Ergebnis der
Reichstagswahl vom 5. März, wobei Stimmen für die KPD unberücksichtigt
bleiben sollten. Nach dieser Berechnung sahen in Zell die neuen Gremien folgendermaßen
aus:

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