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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 369
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Gemeinderat:

3 Zentrum: Alender Paul, Brosamer Fritz, Burger Fritz
2 NSDAP: Kopf Adrian, Schön Eduard

1 SPD: Schwab August

Gemeindeverordnete:

7 Zentrum: Beck Hermann, Beck Wilhelm, Brucher Rudolf, Graber Karl,
Kopf Josef, Müller Josef, Riehle Jakob

4 NSDAP: Raupp Ernst, Ritter Albert, Schneider Thomas, Seifert Ferdinand
1 SPD: Hettler Gottlob

Die beiden SPD-Vertreter verzichteten sofort auf die Ausübung der Ämter.115

Erster Höhepunkt der Selbstdarstellung der neuen Machthaber war die Kundgebung
am 1. Mai, dem „Ehrentag der nationalen Arbeit". Nachdem am Rathaus
sich die Zeller Vereine sammelten und gemeinsam mit den geschlossen
anmarschierenden Unterharmersbachern zu einem Gottesdienst in die Pfarrkirche
gezogen waren, formierte sich ein Festzug mit der SA an der Spitze unter
ihrem Ortsgruppenführer, dem neuen Forstrat Ens. Am Rathaus
verkündete der neue Bürgermeister-Stellvertreter Adrian Kopf die Ehrenbürgerschaft
der Stadtgemeinde Zell für Hitler sowie die Umbenennung der
Friedrich-Ebert-Straße in Hindenburgstraße. Am Heinefetter-Denkmal wurde
anschließend die Hitler-Eiche gepflanzt: die zu diesem Zweck ausgefertigte
Urkunde trägt die Unterschriften von:116

Forstrat Ens, Eduard Schön, Adrian Kopf, Alfred Willmann
Max Jehle, Heinrich Funk, Johann Mauer
Gottfried Schmider jg., Oskar Wiegert, Ludw. Schnurr
Franz Berger, Otto Baumgartner, Albert Ritter, August Dold
Richard Bauer, Ferdinand Seifert, Aug. Schmider
Bruno Schönleber, Karl Schmider, Matthäus Schülli

Zweite Phase der Gleichschaltung

Die tatsächliche Machtergreifung in Zell

Durch die Neuverteilung der Gemeinderatssitze wurde die NSDAP ein kommunalpolitischer
Faktor in Zell. Sie konnte nun erstmals in Sitzungen geschlossen
auftreten. Dennoch war sie noch weit von der tatsächlichen
Machtausübung entfernt. Wie überall, so konzentrierte sie sich in der Folgezeit
auf drei Marschrichtungen:
totale Gleichschaltung des Gemeinderats
Ablösung des Bürgermeisters
Gleichschaltung der Vereine.

Der letzte Punkt war in Zell relativ leicht zu bewerkstelligen. Nachdem die
Freien Gewerkschaften am 2. Mai aufgelöst worden waren, verschwanden

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