http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0381
durchgeführt. Die SS drang in das Geschäft der Blochs ein (sie handelten mit
Ölen und Fetten) und schlugen alles kurz und klein. Danach wurden Josef und
Artur Bloch in „Schutzhaft" genommen und für sechs Wochen nach Dachau
gebracht. Die zweite jüdische Familie Haslachs, die Familie Alfred Moses,
war kurz vor der „Reichskristallnacht" im Oktober 1938 in die Schweiz, von
dort nach Kuba und danach in die USA geflohen.
Stellvertretend für zahlreiche Juden in der Ortenau sei über das weitere tragische
Schicksal der Familie Bloch berichtet: Am 31. Dezember 1938 wurde das
Geschäft der Familie Bloch aufgrund der Anordnung Hitlers zur „Ausschaltung
der Juden aus der deutschen Wirtschaft" geschlossen. Am Morgen des
22. Oktobers 1940 erschienen im Haus Bloch in der Sägerstraße 20 in Haslach
die Gestapo und holte die Familie Bloch ab. Mit den über 6000 badischen Juden
wurden sie in das KZ Gurs nach Südfrankreich deportiert." Gurs an der
Pyrenäengrenze12 war ein ehemaliges Internierungslager, das für Flüchtlinge
des Spanischen Bürgerkrieges eingerichtet worden war. Hier wurden die badischen
Juden unter den erbärmlichsten Lebensbedingungen untergebracht. Die
Verhältnisse im Lager Gurs waren unbeschreiblich.
Ein Überlebender berichtete: „Wir liegen bei 10 Grad Kälte auf bloßem Fußboden
ohne Matratzen und ohne Stroh, mit nur zwei dünnen Decken bedeckt.
Das südfranzösische KZ Gurs, in dem 1070 badische Juden umkamen; von
einem Insassen gezeichnet.
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