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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 392
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Schweigens" nötig sei, wieder „Dinge zu klären, .. ., daß die Lücken des Denkens
, Fühlens und Wissens mit Fundamenten ausgefüllt werden." Am 10. Juli
1949, also gegen Ende des hier betrachteten Zeitabschnitts, stellte der Offenburger
Bürgermeister Karl Heitz dagegen fest, daß im Gegensatz zu den Nachkriegsjahren
eine „Dürre" bei Veranstaltungen festzustellen sei, und daß das
kulturelle Leben in Offenburg als „dürftig" bezeichnet werden müsse! Eine
solche geistige Entwicklung ging natürlich auch an der Presselandschaft nicht
spurlos vorüber.

//. Die einzelnen Presseerzeugnisse
1. Bürgerliche Presse

Die unterdrückte überregionale Badische Zeitung war die „Neue Badische
Landeszeitung" (NBL). Sie wurde vor 1933 in Mannheim gedruckt und in
ganz Baden am Morgen an den Kiosken verkauft und von festen Abonnenten
bezogen. Nach ihrer Beseitigung war „Der Führer" die überregional verfügbare
badische Zeitung. Sie bezeichnete sich im Untertitel als Hauptorgan des
Gaus Baden mit Verlagsort in Karlsruhe und erschien mit einer Ausgabe für
die Bezirke Offenburg und Kehl. „Der Führer" wurde zum Kriegsende ab
9. Dezember 1944 durch die Offenburger Gemeinschaftszeitung ersetzt. Sie
erschien im Hause Reiff und war dazu gedacht, unter den Umständen der letzten
Kriegsmonate die Ortenauer Bevölkerung mit einem Presseerzeugnis zu
versorgen. Sie erschien bis zum 13. April 1945 zum Preis von 10 Pfennig und
wurde an Abonnenten des „Führer" (Ausgabe Offenburg und Kehl), des „Offenburger
Tageblatts" und der „Kehler Zeitung" geliefert.

Eine überregionale liberale Zeitung für das gesamte badische Land wurde nach
Kriegsende nicht wieder geschaffen. Die „Neue Badische Landeszeitung"
konnte aus zwei Gründen nicht wieder belebt werden:

— Die Verlegerfamilie war ausgewandert und lebte zu Kriegsende in Montevideo
— Das Land Baden war in zwei Besatzungszonen unterteilt. Offenburg lag in
der französischen Besatzungszone, der ehemalige Verlagsort Mannheim
nicht.

Auch die lokale Zeitung „D'r Alt Offeburger", der nach 1933 sogleich von
den Nationalsozialisten verboten worden war, konnte nach 1945 nicht mehr
neu beginnen.

Neben dem alliierten Nachrichtenblatt (siehe unten) war das erste Offenburger
Presseerzeugnis der Nachkriegszeit die im Verlag Franz Huber erscheinende
„Ortenauer Zeitung". Sie erschien vom 9. 10. 1945 bis zum 13.5. 1947. In
ihrer ersten Ausgabe gibt der Redakteur Karl Heinz Lembke die Ziele an. Sie
dürfen als beispielhaft für das Wollen breiter Kreise angesehen werden und

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