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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 399
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0399
General Koenig, der Oberbefehlshaber
der französischen Truppen in
Deutschland.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bevölkerung schon einige Erfahrungen mit den
Besatzern gesammelt, und es schien ihr nicht gleichgültig, dem einen oder dem
anderen „Herrn" unterstellt zu werden. In Lahr kursierten im Juni 1945 Gerüchte
, daß die Franzosen die Gegend räumen und sie den Amerikanern überlassen
sollten". Manche schließen aus der Bereitwilligkeit, mit der diese
Gerüchte verbreitet wurden, auf die Unbeliebtheit der Franzosen; andere sehen
den Grund dafür in der rassistischen Propaganda des Reichs gegen das
„immer mehr der Vernegerung anheimfallende Volk" (Hitler, Mein Kampf).
Auf jeden Fall scheint der Kreiskommandant in Lahr ziemlich empfindlich reagiert
zu haben, denn ein Plakat des Landrats vom 6. 6. 1945 wehrte das „Geschwätz
" ab. Es paßte allerdings in das Feindbild der Franzosen, daß manche
Gruppen ihr Ansehen unterminieren wollten. Überhaupt waren sie darauf gefaßt
, daß die Deutschen entweder offen durch Sabotageakte oder im Untergrund
, von getarnten Nazis geleitet, den Kampf weiterführen würden12.

Von der deutschen Propaganda irregeführt13, waren die Franzosen eher überrascht
, daß es so wenig „Resistance" gab. Zwar dauerten die Kämpfe in Lahr
„neun Schreckenstage", über 100 Zivilisten kamen dabei ums Leben14, und
es gab ziemlich viele Zerstörungen15, aber der Befehl des Gauleiters Wagner,
alle Gas- und Wasserwerke zu zerstören, war in Lahr von den Werkleitern
nicht befolgt worden, und einige Einwohner hatten Schlimmeres vermeiden
können, indem sie Volkssturmmänner und andere Kampflustige „neutralisierten
".

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