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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 436
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II. Die Neuausgabe von 1588

Im Jahre 1588 gab der Straßburger Buchdrucker Bernhardt Jobin eine überarbeitete
Fassung des ,Peter von Staufenberg' heraus. Wie Hauffen17 nachgewiesen
hat, war die Vorlage nicht eine Handschrift, sondern einer der Drucke,
vermutlich die Ausgabe von 1483. Jobin deutet dies in seinem Vorwort an,
wenn er schreibt, daß das Buch „nach so langer verloffener weil, in offenen
truck abermals außkommet".

An der Ausgabe sind drei Autoren beteiligt: zum einen der Drucker und Verleger
Bernhardt Jobin, der der Neuausgabe eine 49 Seiten starke Vorrede vorausschickt
; zum anderen Johann Fischart, Jobins Schwager, der einen 814
Zeilen umfassenden Vortrab, eine zweite Vorrede, beisteuert; zum dritten
Bernhard Schmid (der Ältere), Organist in Straßburg, der den Text der Vorlage
überarbeitet hat.

Schmid und Fischart waren sozusagen „Hausautoren" des Verlegers Bernhardt
Jobin: Fischart hatte die Mehrzahl seiner Bücher durch Jobin herausbringen
lassen, Schmid bei ihm 1577 „Zwey Bücher Einer Neuen Kunstlichen Tabula-
tur auff Orgel vnd Instrument" veröffentlicht. Die Zusammenarbeit der drei
Männer scheint sehr eng gewesen zu sein. Man muß vor allem bei Jobin, aber
auch bei Schmid, immer mit indirekten oder sogar direkten Beeinflussungen
durch Fischart rechnen.

Das schließt freilich nicht aus, daß die drei in der Staufenberg-Ausgabe Wert
darauflegen, den eigenen Anteil deutlich zu kennzeichnen: Jobin unterschreibt
mit Datum (7. November 1588), Ort (Straßburg) und voller Namensnennung
(Bernhardt Jobin), Fischart verwendet sein übliches Kürzel „J.F.G.M." (Johann
Fischart genannt Mentzer); Schmid endet seine Überarbeitung mit dem
Vers

„Das wünscht von gantzem Hertzen do,
Ein guter Freundt, heißt B.S.O."

B.S.O. ist die Abkürzung für „Bernhard Schmid Organist".

Wie sich zeigen wird, haben die drei Beiträge unterschiedliche Zielsetzungen
und offenbaren eine jeweils sehr persönliche Sicht ihres Verfassers.

Jobins .Vorrede'

Bernhardt Jobin, der Verleger, sieht in seiner „Vorred von Erscheinung der
Meerfinen vnd Familiargeister" das Werk des Staufenbergers vor dem Hintergrund
der Hexen- und Zaubereidiskussion seiner Zeit. Er legt dar, „warumb
eben bei heutigem vielerlei Disputieren vom Zauberwerck gegenwertige Beschreibung
nunmals wider außkommen: vnd dann sonderlich was von derglei-

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