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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 455
(PDF, 112 MB)
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„Grimmelshausens Adreßbuch" — die Bekannten des
Dichters in Renchen und Gaisbach

Sabine Wagner

Im Rahmen eines von Herrn Prof. Dr. Jörg Jochen Berns aus Marburg initiierten Forschungsprojektes
beschäftigte ich mich während der letzten drei Jahre mit Grimmelshausens
Bekanntenkreis im weitesten Sinne, quasi mit dem Versuch, sein
„Adreßbuch" zu rekonstruieren mit dem Ziel, einen möglichst umfassenden Überblick
über die Kontakte des Dichters zu gewinnen.

Anläßlich der letzten Tagung der Grimmelshausen-Gesellschaft im Juli 1987 in Marburg
hatte ich bereits Gelegenheit, dieses Projekt und einige Zwischenergebnisse, wie
hier am Beispiel von Grimmelshausens Bekanntenkreis während seiner Renchener und
Gaisbacher Zeit, vorzustellen.

Auf der Jahresversammlung der Grimmelshausen-Gesellschaft 1972 in Renchen
sprach Wolfram Mauser von der Grimmelshausen-Forschung als ,,keinem
Ruhmesblatt der Germanistik" und einem Gebiet, das ,,auf Strecken
stärker vom Wunschdenken beherrscht war, als von gründlicher philologischer
und historischer Arbeit.'

Was die Interpretation des literarischen Werkes betrifft, hat sich die Lage vor
allem seit dem Grimmelshausen-Jahr 1976 entschieden gebessert. Hier verfügen
wir über eine wahre Flut von Forschungsliteratur, was allerdings aufgrund
einer Vielzahl unterschiedlicher spezialisierter Betrachtungsweisen stellenweise
eher zum Identitätsverlust des Dichters geführt hat, statt zu einem erweiterten
Gesamtbild.2

Auf die biographische Forschung jedoch bezogen, hat Mausers oben zitierte
Feststellung weiterhin Gültigkeit. In der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts
hat sich hier kaum Neues ergeben. Grimmelshausens Lebensweg sowie seine
Lebensumstände auch im alltäglichen Bereich wurden bereits vorher weitgehend
erforscht.

Hier ist vor allem zu denken an die Arbeiten Bechtolds, Scholtes, Batzers,
Rupperts, Petersens und natürlich die umfangreiche Quellensammlung Gustav
Könneckes, die, was das Sammeln von Fakten, Daten und Quellen anbelangt,
Erstaunliches geleistet haben.3

Seither hat sich die Biographie eher zum Stiefkind der Grimmelshausenforschung
entwickelt. Neue Ergebnisse wurden kaum und wenn, oft nicht von
germanistischer Seite, veröffentlicht4; was noch immer offenkundige Lücken
im bisher bekannten Lebensweg des Dichters betrifft, bleibt man weiterhin auf
Spekulationen angewiesen.

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