Freiburger historische Bestände - digital

des schreibenden Schaffners durch die Schauenburger in irgendwelchen Akten
, wohl aber darauf daß sämtliche Schulden und Extanzen, die Grimmelshausen
während seiner Dienstzeit machte, vehement eingeklagt wurden.23

Mit sämtlichen Einwohnern Gaisbachs kam Grimmelshausen als Schaffner und
Wirt ständig in Kontakt. Bereits durch die Größe des Dorfes ließ sich persönliche
Bekanntschaft untereinander nicht vermeiden. Einige genauere Hinweise
auf engere Kontakte Grimmelshausens ergeben sich aus den Oberkircher Kirchenbüchern
und seinen Schaffnerrechnungen.

In den Jahren 1651, 1654 und 1655 stand Grimmelshausens Frau Katharina
Patin bei Kindern des Hans Reisch, Schreiner und Hintersasse in Gaisbach.
Reisch lebte im von Hans Reinhard von Schauenburg gemieteten sogenannten
,,Stegenhäusel" und war Grimmelshausen sicherlich durch dieses Mietverhältnis
bekannt.24 Der zweite Pate an den beiden erstgenannten Taufdaten war
Grimmelshausens Nachbar Peter Glotter. Er wohnte neben dem alten Schaffnerhaus
Philipp Hannibals, das Grimmelshausen zum Gasthaus „Zum Silbernen
Stern" umgebaut hatte, und wird in der Schaffnerrechnung für Carl
Bernhard von Schauenburg von 1649/1650 als zinspflichtig aufgeführt. Er
scheint also „lediglich" Inhaber eines Zinsgutes gewesen zu sein, taucht aber
in den Rechnungen des öfteren als Gast bei Grimmelshausen auf.25

Gasthaus zum „Silbernen Stern", Gaisbach

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