http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0482
Rilke in Rippoldsau; Aufnahme von Hedwig Bernhardt
drucksvollen, fayence-blauen Augen, durch die ganze Kraft seiner Person.
Hedwig Bernhard genoß dies alles in jenem Sommer. Und Rilke erlebte sehr
bewußt die „Freudigkeit der Rippoldsauer Tage". Er fand bei dieser jungen
Frau, die so gerne seine Zurückgezogenheit teilte, sicher mehr als nur die
Chance, sich vom Unterhaltungsprogramm des Kurbetriebs zu distanzieren.
Wie sehr Rilke diese Begegnung beschäftigte, zeigen seine Briefe in den folgenden
Monaten.
Hedwig Bernhard mußte am 5. Juli 1913, also vor Rilke, abreisen. Am Abend
zuvor schenkte er ihr u.a. „Das Buch der Bilder" und das „Stundenbuch" und
schrieb dazu diese beiden Widmungsverse:
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