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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 484
(PDF, 112 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0484
Villa Sommerberg,]908 erbaut

Wohnhaus-Hotel wiedergefunden und bin — wie damals — entzückt von der
Lage und vornehmen Gestaltung und dem Stil des Hauses..."

Das Schicksal Hedwig Bernhards endete im Chaos der NS-Zeit, sie war Jüdin
und wurde Opfer der „Endlösung" in der dunkelsten Epoche unserer deutschen
Geschichte. Seit dem 17. August 1938 hatte sie - wie alle anderen jüdischen
Frauen - zu ihrem bürgerlichen Namen „Sara" hinzuzufügen, und was
am 20. Januar 1942 in der berüchtigten „Wannsee-Konferenz" auf Vorschlag
Heydrichs zur Vernichtung der Juden beschlossen wurde, vollzog sich an ihr
in Auschwitz Ende Februar 1943: Hedwig Bernhard, am 23. 7. 1888 in Berlin
geboren, wurde am 26. 2. 1943 mit dem ,Transport 30 RSHA Juden aus Berlin
', ins KZ Auschwitz verschleppt, insgesamt waren es 156 Männer und 106
Frauen. Nach der Ankunft am 27. Februar wurden Männer und Frauen getrennt
, einige von ihnen gleich in die Gaskammern geschickt. Möglicherweise
ist Hedwig Bernhard so bereits am 27.2. 1943 ums Leben gekommen24.

Geblieben sind ihre Briefe und die prächtigen Photos, die sie in jenem Sommer
von Rilke gemacht hat. Sie wurden auch von ihm immer wieder gelobt, vielfach
nachbestellt. Auf einem Doppelbild sind Hedwig Bernhard und Rilke zu
sehen, beim Abschied am Bahnhof (vermutlich Hausach?), aufgenommen von
einer uns leider unbekannten „Martha", aber leider auch kaum brauchbar,
schade! Auffallend ganz gewiß: das lange Kleid und der riesige, federnbelade-
ne Hut; so war's halt Mode.25

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