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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 506
(PDF, 112 MB)
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ken für die Malerei des 19. Jahrhunderts (F. v. Boetticher, Malerwerke des 19.
Jhdts.; Beringer, Badische Malerei 1770—1920 und Thieme und Becker, Allgemeines
Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart)
finden wir ihn ausführlich erwähnt. So standen für eine Biographie außer den
vorgenannten Werken nur noch alte Zeitungsberichte und Nachrufe zur Verfügung
, ferner die Kirchenbücher der Pfarreien St. Pankratius Windschläg und
St. Bonifatius Baden-Baden, das Archiv des Künstlervereins „Malkasten" in
Düsseldorf sowie Erwähnungen in der „Kunstchronik".

Nachkommen von Carl Jutz waren trotz intensiven Suchens nicht zu finden.
Es war leider auch nicht möglich, von allen bekannten Bildern Fotografien beizubringen
, einmal weil sich viele Werke in Privatbesitz befinden, zum anderen
, weil die bei Auktionen an die Öffentlichkeit gelangten Bilder schnell
wieder in privaten Sammlungen verschwanden. So kann diese Arbeit keinen
Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern soll in erster Linie eine Information
sein für interessierte Leser und eine Ehrung des in seiner Heimat vergessenen
Künstlers. Sie wäre nicht zustande gekommen ohne die Auskünfte
und Hilfsbereitschaft von Privatpersonen. Ihnen gilt mein Dank für die freundliche
Hilfe und die oftmals kostenlos zur Verfügung gestellten Fotos. Außerdem
bedanke ich mich bei den aufgeführten Auktionshäusern, Museen und
Archiven für die Beschaffung von Fotos und Kopien und die Erlaubnis zu deren
Veröffentlichung.

Carl August Jutz entstammt einer alten Windschläger Familie. Er wurde am
22. September 1838 als Sohn des Schuhmachers Joseph Jutz und seiner Ehefrau
Ottilia, geb. Zettwoch in Windschläg geboren.1 Der Großvater väterlicherseits
, Johannes Jutz, war ebenfalls Schuster; der Großvater mütterlicherseits
, Franz Joseph Zettwoch, war Krämer und Schaffner des Windschläger
Patronatsherrn von Neveu.2 Jutz entstammt keineswegs einer kunstsinnigen
Familie. Trotzdem verspürte er, wie einem Zeitungsartikel anläßlich seines
70. Geburtstages zu entnehmen ist, schon früh „viel Lust am Zeichnen".

Im Jahre 1845 verließ der Vater Windschläg und zog mit seiner Familie in das
Dorf Beuern, heute im Stadtteil Lichtental von Baden-Baden. Der Grund des
Umzugs ist nicht bekannt. Weder in den Standesbüchern von Windschläg noch
von Lichtental sind Hinweise zu finden. Auch im Bürgerbuch oder Lagerbuch
von Windschläg oder Lichtental ist nichts erwähnt. Ein Grund könnte die damalige
Situation im Dorf und der Umgegend gewesen sein. Um die Mitte des
19. Jahrhunderts machte sich eine Entwicklung bemerkbar, die später unter
der Bezeichnung Notjahre oder Hungerjahre in die Geschichte Windschlägs
einging. Natureinflüsse wie Hagelschlag oder Trockenperioden wirkten auf
die Ertragslage der Felder. In diesen Jahren spitzte sich die Versorgungsknappheit
zu. Dies hatte zur Folge, daß auch andere Erwerbszweige darunter
zu leiden hatten. Viele Windschläger verließen ihre Heimat und wanderten
aus. Vermutlich hat auch Joseph Jutz Windschläg verlassen in der Hoffnung,

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