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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 507
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in der Nähe von Baden-Baden, wo während der Badesaison viele Fremde zur
Kur weilten, bessere Arbeitsmöglichkeiten in seinem Beruf vorzufinden.

In Lichtental wurde die Familie von schweren Schicksalsschlägen getroffen:
Am 22. Februar 1848 starb im Alter von zwei Jahren ein Bruder (Gustav) und
zwei Tage danach, am 24. 2., die Mutter Ottilia. Zwei Jahre später im März
1850 zwei weitere Geschwister (Rudolph und Berta) ebenfalls im Kindesalter
.3 Vielleicht waren diese Umstände für Joseph Jutz, der neben seiner Frau
vier von neun Kindern verloren hatte (ein Kind starb bereits 1835 in Windschläg
) ausschlaggebend, der Alten Welt den Rücken zu kehren und in Amerika
neu zu beginnen. Im Herbst 1853 verließ er Deutschland und wanderte aus
nach Amerika. Mit an Bord des Auswandererschiffes war seine Familie — außer
Carl. Der blieb, gerade 15jährig, allein in Beuern zurück.

Zur gleichen Zeit weilte in Baden-Baden ein holländischer Maler namens
Knip.4 Vermutlich hatte Jutz schon vorher Kontakt zu ihm gefunden, jedenfalls
ging er zu ihm und bat darum, einige Jahre aufgenommen zu werden; die
entstehenden Kosten wolle er abarbeiten. Von August Knip bekam er die ersten
Anleitungen zur Tiermalerei, indem er dessen Bilder ausmalte und soweit
als möglich fertigstellte. Aus jener Zeit sind im Baldreit-Museum von Baden-
Baden zwei Werke von Carl Jutz vorhanden: eine Bleistiftzeichnung, welche
ein Kind von Knip zeigt, und ein Werbeplakat der Barbierstube von J. F.
Frank, welches heute noch bei Ärztekongressen in Baden-Baden gezeigt wird
und immer große Beachtung findet.

Firmenschild der Barbierstube Franck. Es zeigt die damals üblichen Tätigkeiten
eines Barbiers. Ausgestellt im Baldreit-Museum in Baden-Baden.

1859 verstarb sein Lehrer. Wie einem Zeitungsartikel zu entnehmen ist, wurde
Jutz nun „von wohlmeinenden Freunden geraten, nach München zu Piloty zu
gehen". Er verdiente sich sein Reisegeld, indem er Porträts malte, und folgte
dann dem Rat, denn ab dem 11. April 1861 ist er polizeilich in München ge-

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